Stimme+
Region
Lesezeichen setzen Merken

Kommunen wappnen sich gegen Starkregen

   | 
Lesezeit  2 Min
Erfolgreich kopiert!

48 Städte und Gemeinden aus der Region haben eine Landesförderung erhalten, um lokale Schutzkonzepte zu erstellen. In Braunsbach muss am meisten getan werden. Der Ort im Kochertal war von der Katastrophe am 29. Mai 2016 am stärksten betroffen.

Vor sechs Jahren verwüstete eine verheerende Sturzflut weite Teile der Gemeinde Braunsbach im Landkreis Schwäbisch Hall. Auch andere Kommunen im Kochertal waren von den Folgen des Starkregens betroffen, der die Region am Abend des 29. Mai 2016 heimsuchte.

48 Kommunen aus drei regionalen Kreisen sind dabei

Seitdem haben alle Orte, die größere Schäden zu beklagen hatten, mit finanzieller Unterstützung des Landes ihr Risikomanagement deutlich verstärkt. Doch auch andere haben dies vorbeugend in Angriff genommen. 48 Städte und Gemeinden in den Kreisen Heilbronn, Hohenlohe und Schwäbisch Hall sind es insgesamt. Sie haben Konzepte erstellt oder sind noch dabei, um sich besser gegen Starkregenereignisse zu wappnen.

Externer Inhalt

Dieser externe Inhalt wird von einem Drittanbieter bereit gestellt. Aufgrund einer möglichen Datenübermittlung wird dieser Inhalt nicht dargestellt. Mehr Informationen finden Sie hierzu in der Datenschutzerklärung.

Laut Umweltministerium wurden dafür rund zwei Millionen Euro bewilligt. 70 Prozent der Kosten können gefördert werden. Der Stadtkreis Heilbronn ist nicht dabei.

Das ist die bisherige Bilanz im Land

Im gesamten Land wurden mehr als 300 Förderbescheide erteilt und Mittel in Höhe von etwa 17,5 Millionen Euro freigegeben. 91 Konzepte wurden vollständig abgeschlossen: von der Gefährdungsanalyse über die Risikoanalyse bis zum konkreten Handlungskonzept, erklärt das Ministerium. 184 weitere sind in Bearbeitung. Damit befassen sich aktuell mehr als 25 Prozent aller Kommunen in Baden-Württemberg ganz aktiv damit, die Risiken durch Starkregenereignisse zu minimieren.


Mehr zum Thema

Unwetter lösten Mitte Juli in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen eine Hochwasserkatastrophe aus.
Stimme+
Meinung
Lesezeichen setzen

Beim Starkregenmanagement gibt es finanzielle Grenzen


Braunsbach hat bisher am meisten bekommen

Um bauliche Maßnahmen auf Basis solcher Schutzkonzepte umzusetzen, ist ebenfalls eine Landesförderung von bis zu 70 Prozent möglich. Das besonders betroffene Braunsbach hat bisher am meisten Fördergelder erhalten. Am Mittwoch wurden weitere 810 000 Euro bewilligt, um den Orlacher Bach baulich so zu sichern, dass Geröll, Geäst oder Steine frühzeitig abgefangen werden, um nicht wie bei der Sturzflut 2016 ins Tal gelangen zu können und massive Verwüstungen anzurichten. 1,2 Millionen Euro kostet allein dieser Bauabschnitt, mehr als drei Millionen Euro könnten es werden, wenn noch ein dritter Geröllfang nötig würde. Und es gibt noch mehrere neuralgischen Stellen, die gesichert werden müssen.


Mehr zum Thema

Sommer 2021: Nach einem heftigem Regen schießt Wasser durch Neckarsulmer Gebiete. Nun liegt eine Analyse zur Gefährdung vor.
Foto: Archiv/Klug
Stimme+
Neckarsulm
Lesezeichen setzen

So gefährdet sind Neckarsulms Straßen bei starkem Regen


Bürgermeister: "Einen hundertprozentigen Schutz kann es nicht geben"

Braunsbach Bürgermeister Frank Harsch sagt: "Einen hundertprozentigen Schutz kann es nicht geben." Aber alles, was technisch und finanziell möglich sei, werde getan. Förderungen gebe es nur für ein hundertjähriges Hochwasser, "nicht für ein tausendjähriges". Eine Sturzflut wie im Mai 2016 ist und bleibe ein Sonderfall. Sollte sich eine solche "Sintflut" wiederholen, würde diese trotz der getätigten Sicherungen einige Schäden nach sich ziehen, aber nicht mehr in der Größenordnung wie vor sechs Jahren. Damals waren 180 Liter pro Quadratmeter niedergegangen.

Staatssekretär: Müssen Anstrengungen konsequent fortsetzen

"Wir haben schon viel erreicht im Hochwasserschutz", sagt Andre Baumann, Staatssekretär im Umweltministerium. "Doch die Bilder der zerstörerischen Gerölllawinen durch Braunsbach oder der schrecklichen Überflutungen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen im vergangenen Sommer haben uns drastisch vor Augen geführt, dass wir unsere Anstrengungen konsequent fortsetzen müssen, die Risiken durch Hochwasser und Starkregen zu verringern."

So viel Geld steht 2022 zur Verfügung

Im Rahmen des Förderprogramms "Wasserbau und Gewässerökologie" würden 38 Millionen Euro für den Hochwasserschutz und das Starkregenrisikomanagement verwendet, so das Ministerium. Dies sei der Löwenanteil. Die Fördermittel stammten aus dem Kommunalen Investitionsfonds. Für die Folgejahre könnten derzeit noch keine Angaben zu Höhe und Verteilung der Mittel aus diesem Topf und für diesen Zweck gemacht werden.


Zentrale Stelle

Die Erkenntnisse aus den Kommunen werden landesweit koordiniert. Dafür zuständig ist die Geschäftsstelle Starkregenrisikomanagement, die beim Regierungspräsidium Tübingen angesiedelt ist. Alle Entwicklungsstände laufen dort zusammen. Das Land unterstützt kommunale Maßnahmen des Krisenmanagements über die konstante Weiterentwicklung und Schulung im Flut-Informations- und Warnsystem. Infos für die Bevölkerung gibt es unter www.hochwasserbw.de.

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Neueste zuerst | Älteste zuerst | Beste Bewertung
Keine Kommentare gefunden
  Nach oben