Kommentar: Echte Perspektive
Die Verzweiflung in der Bevölkerung wächst im anhaltenden Lockdown, der Staat verteilt Placebos. Ein einmaliger Kinderbonus von 150 Euro für Familien ist schön, ist aber auch schnell verpufft.
Die Verzweiflung in der Bevölkerung wächst im anhaltenden Lockdown, der Staat verteilt Placebos. Ein einmaliger Kinderbonus von 150 Euro für Familien ist schön, ist aber auch schnell verpufft. Die Verlängerung der Mehrwertsteuersenkung für die hart gebeutelte Gastronomie ist inkonsequent, da sie nur für Speisen gilt und die viel härter betroffenen Bars und Diskotheken nicht davon profitieren. Außerdem wirkt die Senkung nur, wenn Restaurants und Kneipen wieder öffnen dürfen.
Es braucht nun endlich eine klare Öffnungsperspektive. Die Infiziertenzahlen sinken auf breiter Front. Die Zahl der Geimpften steigt – zwar viel zu langsam, nach dem selbstverschuldeten Impfchaos – aber die Dynamik wird Woche für Woche an Fahrt aufnehmen. Und der Frühling steht vor der Tür, mit wärmeren Tagen, die dafür sorgen, dass sich die Ausbreitung des Corona-Virus verringert. Wenn selbst in Italien Restaurants wieder behutsam öffnen, ist es an der Zeit, auch in Deutschland breit und offen über das Ende der Schließungen zu diskutieren.
Denn wenn klar ist, dass spätestens an Ostern Gaststätten und Einzelhandel wieder öffnen – mit Abstandsregeln und Hygienemaßnahmen – wird ein Ruck durch das Land gehen. Die Menschen werden sich dann verantwortungsbewusster verhalten, als wenn beim nächsten Krisengipfel mit betroffenen Mienen der nächste unbeschränkte Lockdown verhängt wird. Mit Geld kann man manches abfedern. Dauerhafte Probleme lassen sich damit nicht reparieren. Die im Lockdown entstanden psychischen und gesellschaftlichen Schäden schon gar nicht.


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