Audi steht vor einer Schrumpfkur: "Die Produktion ist zu teuer"
Bei Audi verhandeln Vorstand und Betriebsrat über ein umfangreiches Sparprogramm. Ohne Einschnitte wird der Autobauer langfristig nicht erfolgreich sein können, meint unser Kommentator.
Bei Verhandlungen legen alle Seiten erst einmal ihre Maximalforderungen auf den Tisch. Am Ende steht in aller Regel ein Kompromiss. Das wird bei Audi nicht anders sein, hilft der Belegschaft aber erst einmal nicht. Sie ist verunsichert, seitdem der Betriebsrat vor zwei Wochen die Pläne des Vorstands offengelegt hat. Ist mein Arbeitsplatz noch sicher, muss ich künftig mit weniger Gehalt auskommen?
Auf diese Antworten müssen Unternehmen und Arbeitnehmervertreter so schnell wie möglich Antworten geben. Eines sollte aber allen Beschäftigten klar sein: Ohne Einsparungen und Umstrukturierungen wird Audi nicht mehr an alte Erfolge anknüpfen.
Audi steht vor einer Schrumpfkur: Eine längere Beschäftigungsgarantie wäre ein großer Erfolg
Zu stark und vor allem wesentlich schneller sind neue Konkurrenten aus China. Zu teuer ist hingegen die Produktion von Autos in Deutschland. Das gilt nicht nur für Audi, sondern für alle Hersteller. Die Marke mit den vier Ringen hat in den vergangenen zehn Jahren an manchen Stellen etwas Fett angesetzt, das nun weg muss, um agil und konkurrenzfähig zu bleiben.
Wie umfangreich die Schrumpfkur wird, muss sich erst noch zeigen. Zweifelsohne wird der Betriebsrat einige Zugeständnisse tätigen müssen. Wenn dafür am Ende die Beschäftigungsgarantie ins neue Jahrzehnt hinein verlängert wird, wäre das in der heutigen Zeit ein großer Erfolg.


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