Kinderärzte im Rems-Murr-Kreis streiken – Gibt es auch in der Region einen Protesttag?
Bei einer Protestaktion haben heute fast alle Kinderärzte im Rems-Murr-Kreis ihre Praxen geschlossen. Der Heilbronner Kinderärzte-Sprecher Hans-Ulrich Stechele begrüßt die Aktion und verrät, ob etwas Vergleichbares auch in der Region geplant ist.

Bei einer Protestaktion im Rems-Murr-Kreis haben am Dienstag (27. Juni) fast alle Kinderärztinnen und -ärzte ihre Praxen geschlossen. Lediglich drei Praxen hatten im Notdienst geöffnet.
Mit dem Protesttag wollen die Mediziner auf die brenzlige Lage in der Kinderversorgung aufmerksam machen. Zwar ist der Kreis laut Bedarfsplanung der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) eigentlich überversorgt. In der Realität basiere diese Annahme aber auf "völlig veralteten Grundlagen", kritisiert die Ärzteschaft.
Ärzteschaft im Rems-Murr-Kreis fordert mehr Studienplätze und weniger Bürokratie
Heute gebe es ein Vielfaches an Impfungen und Untersuchungen sowie deutlich mehr und komplexere Kinderkrankheiten. Bestehende Praxen seien überlastet und immer weniger Ärzte kämen nach. Die Organisatoren fordern deshalb mehr Studienplätze, weniger Bürokratie und dass ihr Beruf attraktiver wird.
Der Heilbronner Kinderarzt Hans-Ulrich Stechele begrüßt den Protest seiner Kollegen. "Ich finde das super." Die Situation in der Region sei ähnlich bedrohlich. "Das Thema ist bei uns am Brennen, weil wir einen relativen Zuwachs an Kindern in den vergangenen Jahren hatten." Stechele schätzt, dass es künftig im Land noch mehr derartige Proteste geben wird, eine Aktion wie im Rems-Murr-Kreis sei in Heilbronn aktuell aber nicht geplant.