Kerwe in Eppingen: Bierkönigin öffnet Fass mit einem Schlag
Eppinger eröffneten die Kirchweih mit traditioneller Zeremonie. Die Baden-Württembergische Bierkönigin hatte dabei einen ganz besonden Auftritt. Am Montag geht das Festwochenede mit dem Krämermarkt weiter. Wie die Einzelhändler den verkaufsoffenen Sonntag genutzt haben.

Das hätte man angesichts der zierlichen Gestalt der baden-württembergischen Bierkönigin wohl nicht unbedingt erwartet: Nur einen Schlag benötigte Amy Seitz, um das Fass vor der Festbühne am Rathaus zu öffnen. Der Eppinger Oberbürgermeister Klaus Holaschke hatte beim Oktoberfest im Stadtteil Rohrbach am Freitag sieben Schläge benötigt. Der OB nahm es gelassen und fing die ersten Tropfen des Gerstensafts mit einem Maßkrug auf.
Start der Kirchweih in Eppingen: Mit dem traditionellem Fassanstich und Salutschüssen
Nach dem Fassbieranstich sang der OB mit dem Publikum das Badnerlied zu den Klängen der Stadtkapelle. Mitglieder der Schützengesellschaft Eppingen salutierten vom Rathausbalkon aus mit Schwarzpulversalven. Holaschke ehrte die Gewinner des Blumenschmuck-Wettbewerbs.
Die diesjährige Kirchweih, oder "Kerwe", wie man im Badischen sagt, fiel zusammen mit der 40. Auflage des verkaufsoffenen Sonntags. Der Vorsitzende des örtlichen Handels- und Gewerbevereins, Steffen Kammerlander, lud die Gäste ein, sich bei den etwa 50 Teilnehmern des Aktionstags umzusehen.
So haben sich die Läden auf den verkaufsoffenen Sonntag in Eppingen vorbereitet
Viele Läden hatten sich auf die Kerwe mit speziellen Angeboten und Aktionen vorbereitet. Beim Elektro-Fachgeschäft Müller gab es Waffeln, die die Schülerinnen Alina Müller und Amelie Korkisch zubereiteten. Die Erlöse sind für die katholischen Kindergärten in Eppingen und Rohrbach bestimmt.
Der Eppinger Fahrradhändler Nova Bikes lockte mit einer doppelten Rabattaktion: Einen Geldbetrag gab es für die Entgegennahme des alten Rades und einen Preisnachlass für ein neues. Regelmäßig mit dabei ist der Buchhändler Karl Knoll. "Ich habe seit 38 Jahren kein einziges mal bei der Kerwe gefehlt", betonte das Eppinger Einzelhandel-Urgestein. Ein "Kind der Kerwe" ist das Fachgeschäft für Wohnaccessoires "Einfach Nordisch". "Ich habe mein Geschäft genau vor sechs Jahren eröffnet", berichtete Inhaberin Regina Bender.
Kirchweih in Eppingen mit viel Musik
Gefeiert wurde auch im Schwanengarten. Dort spielte der Musikverein Kleingartach auf. "Wir sind jedes Jahr dabei", erzählte Tenorhornist Harry Koch. Der Auftritt im Schwanengarten - das bauliche Ensemble war erst zur Gartenschau im vorigen Jahr eröffnet worden - sei allerdings eine Premiere. Handgemachte Musik gab es auch in der Altstadtstraße. Dort erfreute das Blockflöten- und Gitarrenensemble der Neuen Musikschule Eppingen, unterstützt von der Musikschule Elsenz, das Publikum.
Wie die Altstadtstraße in Eppingen an der Kerwe zur Genussmeile wurde
Die Altstadstraße war am Sonntag eine einzige Genussmeile. Nicht nur die Gastronomen warben mit rausgestellten Tischen und Stühlen um Gäste. Das Weingut Benz und die Bäckerei Stier sorgten mit Zwiebelkuchen und frischem Wein für einen stimmungsvollen Straßenbesen.
Auch für Kulturinteressierte gab es am Kirchweihtag einige Angebote. So hatten sämtliche städtischen Museen, darunter die "Alte Universität" ganztägig geöffnet. Frank Dähling, Inhaber der historischen Raußmühle, gewährte Besuchern Einblick in Eppingens zweitältestes Haus, die 565 Jahre alte "Frankeburg", Auch das Privatmuseum Sack öffnete seine Türe.
Für den Biergarten am Schwanen ist die Saison zu Ende
Für Fachhändler Bernd Müller ist die Kerwe mit verkaufsoffenem Sonntag eine gute Gelegenheit, mit Kunden ins Gespräch zu kommen und lokale Geschäftsbeziehungen zu pflegen. Vor seinem Laden gab es außer den Waffeln auch eine Grillstation mit Erzeugnissen der örtlichen Metzgerei Talschenke.
Für den Biergarten am Schwanen ist die Kerwe der letzte Tag der Saison, berichtete Emanuel Castrignano. Der letzte Tag hatte es allerdings für den erfahrenen Gastronom noch einmal in sich: Die Gäste gaben sich an der Warenausgabe die Klinke in die Hand.
Die Fahrgeschäfte waren dieses Mal nicht auf dem Festgelände in der Talstraße, ein paar Straßen von der Altstadt weg, aufgebaut, sondern am Kleinbrückentorplatz, also mitten im Geschehen. Der Rummel diente so als Bindeglied zwischen dem Weiherpark und der Altstadt.



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