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Kein Corona-Babyboom in der Region

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Der erste Lockdown liegt etwas über ein Jahr zurück. Hat die Zeit des Abstandhaltens Paare näher zusammengebracht? Die Zahl der Neugeborenen ist landesweit jedenfalls gestiegen. Die Geburtenrate in der Region spricht aber eine andere Sprache.

"Für die Jahre 2019 bis 2021 gibt es keine signifikanten Veränderungen bei den Geburten bei SLK", teilt Mathias Burkhardt, Pressesprecher der SLK-Kliniken Heilbronn mit. Im Vergleich zu 2019 waren es 2020 14 Geburten mehr. "Das ist im Bereich der natürlichen Schwankung", erklärt Burkhardt.

 

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Das sind die Zahlen in Heilbronn

Das Standesamt der Stadt Heilbronn hatte 2020 insgesamt 3208 Geburten zu beurkunden und Stand heute in 2021 bisher 3124 Geburten. "Aus unserer Sicht kann daher von keinem Babyboom - zumindest nicht in Heilbronn - gesprochen werden", erklärt Claudia Küpper von der Pressestelle der Stadt. Die Geburten in 2021 sind auf dem gleichen Niveau wie in den Vorjahren: 2018 waren es 3038 Geburten, 2019 zählte man 3116 Geburten, in 2020 kamen 3208 Kinder auf die Welt.

Blick in den Landkreis

Auch im Landkreis bleibt die Zahl der Familien mit Neugeborenen von 2019 bis 2021 auf einem ähnlichen Niveau: 2019 bekamen Mütter aus Erlenbach 49 Kinder, 2020 waren es 42, 2021 wurden bis jetzt 50 verzeichnet. 2019 registrierte Bad Wimpfen 80 Neugeborene, 2020 waren es 72 und 2021 bis heute 66.

Etwas mehr Neugeborene in Baden-Württemberg

Doch blickt man auf die landesweiten Zahlen zeigt sich, dass im Zeitraum Januar bis September 2021 in Baden-Württemberg tatsächlich etwas mehr Kinder geboren wurden (84 861) als im jeweiligen Vergleichszeitraum der Vorjahre. "Vor allem im Februar und im März 2021 lag die Zahl der lebend geborenen Kinder deutlich und im April und Mai moderat über den entsprechenden Vorjahreswerten", teilt Werner Brachat-Schwarz vom Statistischen Landesamt Baden-Württemberg mit. In den Sommermonaten, in denen üblicherweise die meisten Kinder geboren werden, entsprachen die Neugeborenenzahlen im Jahr 2021 dagegen nur noch etwa dem Durchschnitt der Vorjahre.

Im September 2021 wurden allerdings wieder überdurchschnittlich viele Kinder geboren. Bei den Ergebnissen für das laufende Jahr handelt es sich allerdings um vorläufige Angaben, so dass deren Genauigkeit eingeschränkt ist. "An der grundsätzlichen Aussage dürfte sich aber nichts ändern", sagt Brachat-Schwarz. Die im Frühjahr gestiegenen Geborenenzahlen würden somit zumindest in einem zeitlichen Zusammenhang mit dem Abflachen der ersten Welle der Corona-Pandemie und den Lockerungen ab Anfang Mai 2020 stehen.


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Es könnte auch Zufall sein

Weshalb die Geburtenzahl im September 2021 relativ hoch war, ist dagegen unklar. Neun Monate zuvor, im Dezember 2020, war die Zahl der Neuinfektionen hoch, weshalb ein zweiter Lockdown verhängt wurde. "Generell gilt, dass Paare in gesellschaftlichen Krisen- und Umbruchsituationen auf die Geburt von Kindern eher verzichten", so Werner Brachat-Schwarz. Das September-Ergebnis könnte deshalb zufallsbedingt höher ausgefallen sein.

 

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