Indoorspielplätze im Raum Heilbronn erleben neuen Aufschwung – Spaß für jedes Alter
Indoorspielplätze erleben in der Region Heilbronn ein Comeback – neue Anlagen locken mit Rutschen, Trampolinen und Parcours für Kinder und Jugendliche.
Bällebad, Rutschen, Trampoline: Indoorspielplätze sind bei Kindern heiß begehrt, nicht nur an Kindergeburtstagen. Angebote hat es in der Region zwar schon länger gegeben.
Während manch beliebtes Ausflugsziel inzwischen aber von der Spiel-und-Spaß-Landkarte wieder verschwunden ist, gab es zuletzt einen kleinen Boom: Nach Corona sind einige neue Spielplätze hinzugekommen. Und jede Einrichtung hat ihren ganz eigenen Stil.
Nach Corona verzeichnen Indoorspielplätze in der Region Heilbronn einen kleinen Boom

Der jüngste Neuzugang ist im Zentrum von Heilbronn entstanden: Ende April eröffnete im Wollhaus die "Woll House Indoor Play Zone". Auf der ehemaligen Kaufhof-Fläche im ersten Stock, wo einst Klamotten über den Ladentresen gingen, wartet auf 3000 Quadratmetern ein Spieleland mit Hüpfburg, Bällebad, Karussells, Geschicklichkeits- und Kletterparcours sowie kleinen Bahnen für Autorennen auf die Kleinen.
Woll House Indoor Play Zone bringt neuen Schwung ins Zentrum von Heilbronn
"Wir wollen einen positiven Impuls für die Innenstadt setzen", sagt Arthur Neufeld. Nachdem das frühere Trampoline vor mehr als zehn Jahren abgebrannt ist, gab es in der Stadt viele Jahre keinen Indoor-Spielplatz mehr. Der Geschäftsführer der Neufeld Immobilien GmbH, die Eigentümer des Wollhauses ist, betont aber, dass es sich wie bei seinen anderen Mietern um eine Zwischenlösung bis Ende 2027 handele. Denn noch ist unklar, wie es mit dem Wollhaus künftig weitergeht.
Während das Gesamtkonzept weiterentwickelt wird, sei es aus Sicht von Neufeld aber wichtig, das Bestandsgebäude zu beleben − das dürfte mit einem Indoorspielplatz allemal der Fall sein.
Indo"Play in Ellhofen und Weinsberg: Sanfter Start mit großem Spielangebot
Als Neuzugang darf auch das Indo"Play gewertet werden, das im Juli 2024 im Gewerbegebiet von Ellhofen und Weinsberg seine Pforten geöffnet hat. Für eine Bilanz sei es nach zehn Monaten noch zu früh, meint Geschäftsführer Ibrahim Can. "Aber es ist gut angelaufen, gerade in den Wintermonaten war viel los", sagt der 30-Jährige.

Can und sein Team haben das Indo"Play anfangs nicht groß beworben, wollten sanft starten und sehen, wie es läuft. "So ein Projekt ist schließlich auch eine große Herausforderung", sagt der Geschäftsführer, dessen Vater seit vielen Jahren die Soccerhalle in Flein betreibt. "Wir haben jeden Monat dazugelernt, haben Dinge immer wieder angepasst und optimiert." Der Ingenieur wollte immer Unternehmer sein, das Konzept für den Indoorspielplatz hatte er länger schon im Kopf. Bis aber eine Immobilie gefunden und die alte Industriehalle umgebaut war, vergingen zwei Jahre. "Die Anforderungen an Sicherheit und Brandschutz sind sehr hoch", sagt Can.
Gelohnt hat sich der Aufwand aus seiner Sicht aber allemal, "alleine wenn ich sehe, wie viel Spaß die Kinder hier haben". Kinder zwischen etwa zwei und zwölf Jahren können sich auf 2400 Quadratmetern austoben, im Spieleland oder auf den Trampolinen. Für Ältere gibt es einen Ninja-Parcours: klettern, hangeln, robben − alles ist möglich. Wer den Buzzer drückt, spielt gegen die Zeit. Auch Trampolinsprungflächen gibt es, insgesamt neun. Dazu eine lange Tumbling Lane für geübte Springer.
Sprungarena Brackenheim fokussiert sich künftig stärker auf Jugendliche ab zwölf Jahren
Einen Fokus auf Trampolinspringen legt die Sprungarena in Brackenheim − mit nun vier Jahren fast ein alter Hase im Geschäft. Als Geschäftsführer Alexander Burkhardt die Halle 2021 eröffnete, galten im Zuge der Corona-Pandemie noch strenge Auflagen. "Das hat uns anfangs schon extrem gebremst", sagt er. Mit der Zeit hat sich die Sprungarena einen guten Stamm an Kunden aufgebaut, pro Jahr kommen etwa 100.000 Sprungfreudige nach Brackenheim.

"Und die Bewertungen zeigen, dass die allermeisten zufrieden sind", freut sich der Chef, der ein Team von 20 Minijobbern und Teilzeitkräften um sich hat. Im Sommer soll die Sprungarena um Outdoorattraktionen erweitert werden und auch im Inneren steht eine Veränderung an: Bisher ungenutzte Räume sollen genutzt, die Arena um einen digitalen Spieleboden, Axtwerfen und mehr ergänzt werden. Im Vergleich zu Wettbewerbern, deren Angebot sich eher an kleinere Kinder richtet, nimmt der Betrieb künftig die Zielgruppe ab zwölf Jahren in den Fokus, "für die keine Indoorspielplätze existieren", sagt Burkhardt. Der Geschäftsführer sucht auch weitere Flächen, Investoren und Partner, um das Konzept etwa in Heilbronn umzusetzen.
Das Paradiso in Buchen feiert zehn Jahre und erweitert stetig sein Angebot
Sein Zehnjähriges feiert dieses Jahr das Paradiso in Buchen. "Die Gründung war ein zufälliges und sehr spontanes Ereignis", erzählt Geschäftsführerin Olga Gebert. "Wir hatten eine marode, ehemalige Tennishalle in Buchen in der Zwangsversteigerung entdeckt, haben uns kurzfristig mit unserem Bürgermeister und einem Architekten zusammengesetzt und uns entschieden mitzubieten."
Der Familienbetrieb beschäftigt inzwischen 27 Mitarbeiter inklusive Aushilfen. "Wir hatten in unserem Businessplan mit einem Einzugsgebiet von rund 30 Kilometern gerechnet. Mittlerweile haben wir Gäste aus bis zu 100 Kilometern Entfernung." Etwa 50.000 Besucher kämen derzeit im Schnitt pro Jahr, so die Geschäftsführerin. Angesichts vieler Stammgäste seien Neuheiten Pflicht. "Unser neustes Spielmodi ist ein umzäumter Inflatable, welcher als Fußballfeld genutzt wird. Zudem haben wir einen Ninja Warrior Parcour kürzlich aufstellen lassen." Weitere Neuheiten sind nach den Sommerferien geplant.

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