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Impfaktion für Gundelsheimer, die nicht mehr mobil sind

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Im Rahmen eines Pilotprojekts werden mobile Impfteams des Landes nun auch zu Vor-Ort-Terminen in einzelne Kommunen kommen. Für Gundelsheimer gibt es bereits einen Termin: Mobile Teams impfen nach Anmeldung am 13. März Senioren der ersten Priorität am Sportplatz-Vorplatz.

In Gundelsheim sind die Impfungen in den Pflegeheimen abgeschlossen, deshalb kann die Stadt an der mobilen Landes-Impfaktion teilnehmen. 
Foto: dpa/ Schmidt
In Gundelsheim sind die Impfungen in den Pflegeheimen abgeschlossen, deshalb kann die Stadt an der mobilen Landes-Impfaktion teilnehmen. Foto: dpa/ Schmidt  Foto: Hendrik Schmidt

Mobile Impfteams helfen jenen über 80-Jährigen, die nicht mehr mobil sind. Hierfür organisieren die Kommunen den Termin, das Land stellt den Impfstoff und das Team zur Verfügung. Als erste und bislang einzige Kommune im Landkreis Heilbronn bietet Gundelsheim zwei Termine für Bürger der Deutschordensstadt an. Nach vorheriger Anmeldung erfolgt die Erstimpfung am Samstag, 13. März, und die Zweitimpfung am Samstag, 3. April, auf dem Vorplatz des Gundelsheimer Sportplatzes. Impfberechtigte können sich hierfür noch bei der Stadt Gundelsheim, ihrem Hausarzt oder dem Pflegedienst anmelden.

"Es freut mich sehr, dass wir mit dem Konzept für lokale Impfaktionen den Impfstoff weiter in die Fläche bringen", erklärt Manfred Lucha, Minister für Soziales und Integration Baden-Württemberg. "Dadurch verkürzt sich für viele der Weg zur Impfung deutlich." Angedacht sind die Vor-Ort-Termine als ein temporäres Angebot zu den Impfzentren. Gundelsheim nimmt als bislang einzige Kommune im Landkreis Heilbronn teil. Für die Vor-Ort-Aktionen hat das Sozialministerium einen Leitfaden erarbeitet, der Auswahl und Anforderungen an die Kommunen festlegt.


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Kriterium: Alle stationären Pflegeeinrichtungen müssen mindestens erstgeimpft sein.

Eine Voraussetzung ist unter anderem, dass im Zuständigkeitsbereich der mobilen Impfteams der jeweiligen Impfzentren alle stationären Pflegeeinrichtungen mindestens erstgeimpft sind. Zudem müssen alle Zweitimpfungen terminiert sein. Daneben dürfen die mobilen Impfteams nicht durch andere Einsätze bei besonders vulnerablen Gruppen gebunden sein.

Große Impfbereitschaft

Die Bereitschaft zum Impfen war in Gundelsheim von Beginn an sehr groß, berichtet Bürgermeisterin Heike Schokatz. Bereits im Januar seien die Impfungen der Bewohner in den Pflegeheimen abgeschlossen gewesen. Auch der Einsatz bei der integrierten Tagesbetreuung sei erfolgreich beendet. Um nun auch bewegungseingeschränkte Gundelsheimer über 80 Jahren zu unterstützen, habe man sich für das Projekt gemeldet. "Am 13. März und 3. April findet auf dem Vorplatz des Sportplatzes die Erst- und Zweitimpfung statt", erklärt die Rathauschefin. Gundelsheim bekomme dafür insgesamt 120 Impfdosen vom Land.

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Unterzeichnete Formulare wie Einwilligung und Anamnesebogen von impfberechtigten Gundelsheimern lägen bereits vor. Schokatz: "Unsere Hausärzte und der ambulante Pflegedienst haben gute Vorarbeit geleistet. Sie kennen ihre Patienten, haben die Betreffenden angesprochen und eine Liste erstellt."

Bürger setzen sich für immobile Senioren ein

Nicht alle Städte und Gemeinden sind so weit wie Gundelsheim, weshalb für sie eine Teilnahme am Projekt nicht möglich ist. Manfred Körner, Sprecher des Landratsamts Heilbronn, weist daraufhin, dass sich "immobile Personen vom Hausarzt eine Verordnung zur Fahrt ins Impfzentrum ausstellen lassen können." In einem Schreiben informierte die Stadt Heilbronn die über 80-Jährigen über die städtische Impfhotline, die bei der Vermittlung des Transports hilft. Auch engagierte Bürger in der Region haben sich etwas einfallen lassen, um ihre Senioren zu unterstützen: Der Friedrichshaller Sportverein (FSV) hat am 1. März seine erste Fahrt ins Impfzentrum unternommen.

"Unser FSJler Jonathan Veith fuhr mit einem langjährigen Vereinsmitglied im E-Auto nach Rot am See", berichtet FSV-Präsident Patrick Dillig. Wegen der Pandemie liegt derzeit der Spielbetrieb des Vereins auf Eis. "Trotz einiger administrativer Aufgaben haben wir aktuell die Zeit und die personellen Möglichkeiten für die Impffahrten", erzählt Dillig. Innerhalb der vergangenen Tage seien schon weitere Anfragen eingegangen. "Wir freuen uns über jedes Mitglied, das das Angebot annimmt und so ein kleines Stück Normalität zurückerhält." Angedacht sei der Shuttleservice, der unter Corona-Hygienemaßnahmen abläuft, eigentlich für Vereinsmitglieder. "Wir lassen aber niemanden im Regen stehen, wenn es die Kapazitäten zulassen", betont Dillig. Er wünscht sich, dass andere Kommunen die Idee übernehmen. "Größere Vereine haben mehr Autos und Leute, um zu helfen."

In Bad Wimpfen haben sich die Fahrer des Bürgerbusses und die Seniorendienste bereiterklärt, mobil eingeschränkte Personen ins Kreisimpfzentrum nach Ilsfeld oder Heilbronn-Horkheim zu fahren. In 540 Schreiben an die über 80-Jährigen hat die Verwaltung angeboten, Impftermine zu vereinbaren. "Bisher haben sich 101 Personen gemeldet, für die wir Termine angefragt haben", berichtet Bürgermeister Claus Brechter. "Sobald Zusagen vorliegen, versuchen wir diese zu bündeln, so dass wir Transporte organisieren können."

Anmeldung Gundelsheim

Wer in Gundelsheim wohnt, über 80 Jahre alt ist und aufgrund fehlender Unterstützung oder Bewegungseinschränkungen keine Möglichkeit hat, selbst zum Impftermin in ein Kreisimpfzentrum oder ein Zentrales Impfzentrum zu kommen, kann sich bei seinem Hausarzt, dem Pflegedienst oder im Gundelsheimer Rathaus unter 06269 / 960 oder info@gundelsheim.de melden.

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