Hunderte genießen Eröffnung der Gartenschau in Eppingen
Die Tore der Gartenschau in Eppingen haben sich bei strahlendem Wetter geöffnet. Hunderte von Gartenfans fanden den Weg in die Fachwerkstatt. Das Gelände beeindruckt. Was die Gärten der Aussteller alles zu bieten haben:

Bei strahlendem Sonnenschein ließen es sich am Freitag Hunderte von Menschen nicht nehmen, die ersten Schritte über das beinahe noch jungfräuliche Gartenschaugelände zu wagen. Dabei ging es unmittelbar nach der Öffnung der Tore um 9 Uhr noch gemächlich zu. Nur zwei Pkw hatten bis dahin den Weg auf den 1200 Plätze fassenden Parkplatz am Ortseingang aus Richtung Richen gefunden.
Auch als um 11 Uhr die zentrale Eröffnungsfeier auf der Hauptbühne startete, war das Gelände noch mäßig besucht. Im Zelt vor der Hauptbühne und drum herum war es dagegen proppevoll. 400 Personen fasst das Festzelt, davor standen mindestens nochmal so viele Menschen. "Das alles hier ist sehr beeindruckend, da werden Erinnerungen wach", stellte Heilbronns Bürgermeisterin Agnes Christner mit Rückblick auf die Buga fest.
Wie die ökumenische Flüchtlingshilfe ein ernstes Thema angeht

Nach der Eröffnung führte Eppingens Oberbürgermeister Klaus Holaschke Landwirtschaftsminister Peter Hauk, Landrat Norbert Heuser, zahlreiche Bürgermeister aus dem Landkreis und weitere Vertreter des öffentliche Lebens über das Gelände. Auf der Wiese neben dem Stadtweiher wurde der Tross von Dutzenden von Kindergartenkindern begrüßt. Sie sangen in bunten Kostümen "Grün ist meine liebste Farbe" und andere Kinderlieder.
Die Ausstellungsbeiträge beeindrucken aufgrund der aufwändig herausgearbeiteten Details. So gibt es bei "Kirche auf der Gartenschau" ein geschnitztes Boot mit Fischernetzen, das an biblische Erzählungen erinnert. Geschälte Baumstämme wurden halbkreisförmig angeordnet, sodass der Eindruck eines Chorraums entsteht, erläutert die ehrenamtliche Mitarbeiterin der evangelischen Kirchengemeinde in Eppingen, Ulrike Gebhardt. Der Ausstellungsbeitrag der ökumenischen Flüchtlingshilfe Eppingen thematisiert die Fluchterfahrung eines jungen Nigerianers, der in seiner Heimat Gewalt erfahren musste, und der nun in Eppingen eine Tischlerlehre anstrebt.
Warum der Gastronom bis zum Schluss bibberte

Die Gastronomie war gut aufgestellt, lange Schlangen blieben am ersten Tag weitgehend aus. Entsprechend zufrieden zeigte sich Otto Gollerthan, einer der drei Gastronomen der Regionalen Genussmeile, die das Gartenschau-Catering übernimmt. Er musste allerdings bis zum Schluss bibbern, ob die Sonnenschirme rechtzeitig angeliefert werden. Um zehn Uhr, also eine Stunde vor Beginn der Eröffnungsfeier, kamen diese schließlich am Imbiss an. Die Gartenschau werde Eppingen langfristig guttun, ist der Bad Rappenauer überzeugt. "Wir zehren jetzt noch von unserer Gartenschau, und die war im Jahr 2008."
Ein fantasievolles Detail ist auch auf demDach des Pavillons des Heilbronner Landes zu bestaunen: Dort befindet sich eine komplex verschlungene Murmelbahn. Der Clou: Die Kugeln werden mit Förderschnecken nach oben bugsiert. Angetrieben wird das Ganze per Fahrrad. Obwohl Gästeführer Christoph Waidler gerade eine der ersten Besuchergruppen über das Gelände geführt hatte, ließ sich der Eppinger die Gelegenheit nicht entgehen, die kuriose Maschine, die vom Schweizer Bildhauer Hanns-Martin Wagner gestaltet wurde, auszuprobieren.
Mit welcher Kuriosität die Landfrauen aufwarten
Die Eppinger Landfrauen zeigen im westlichen Teil, dem Bachwegle, mit selbstgebackenen Kuchen kulinarisch Flagge. "Bei uns gibt es auch regionalen Secco", berichtet die Vorsitzende des Ortsvereins, Stefanie Mayer-Ullmann. "Und als Kuriosität Käsekuchenlikör." Der Imkerverein Eppingen hat am historischen Gartenhäuschen, dass von der Handwerkerschaft liebevoll restauriert worden ist, drei Bienenstände aufgestellt. Deren Bewohner dürften auf dem blühenden zehn Hektar großen Gelände mehr als genug Nahrung finden.



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