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HPV ist auch ein Risiko für Männer

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Die Viren können nicht nur Gebärmutterhalskrebs auslösen. Warum sich nicht nur Frauen impfen lassen sollten, erklärt SLK-Ärztin Amelie de Gregorio.

Die HPV-Impfung kann Krebserkrankungen verhindern.
Foto: dpa
Die HPV-Impfung kann Krebserkrankungen verhindern. Foto: dpa  Foto: Robert Günther

Von Humanen Papilloma Viren, besser bekannt unter der Kurzform HPV, haben viele Menschen bereits im Zusammenhang mit Gebärmutterhalskrebs gehört. Auch dass es eine Impfung gibt, ist vor allem Frauen bekannt. Warum sich aber auch Jungs impfen lassen sollten, erklärt SLK-Ärztin Amelie de Gregorio.

Es gibt zwei Typen von HPV

Wichtig zu wissen ist zunächst, dass es bei HPV Niedrigrisiko-Typen gibt, die für das Auftreten von Feigwarzen, eine ebenfalls sexuell übertragbare Krankheit, verantwortlich sind. Die sogenannten Hochrisiko-Typen können Zellveränderungen an unterschiedlichen Schleimhäuten wie Muttermund, Scheide, Schamlippen, Anus, Mundboden, Kehlkopf und Penis hervorrufen, aus denen in seltenen Fällen Krebserkrankungen werden. Gegen beide Typen hilft die HPV-Impfung.

 


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Da also auch Männer HPV-ausgelöste Krebserkrankungen bekommen oder das Virus übertragen können, empfiehlt die Ständige Impfkommission die Impfung seit 2018 für Mädchen und Jungen vor dem ersten Geschlechtskontakt (ab dem neunten Lebensjahr), erläutert Amelie de Gregorio. "Die Impfrate ist hierzulande aber nicht so hoch." Man sehe in Ländern wie Australien und Neuseeland, die das seit Jahrzehnten machen, dass Krebsvorstufen sehr stark abgenommen haben. Auch Feigwarzen existierten dort fast nicht mehr. "Es gibt mittlerweile auch beeindruckende Daten, dass die Wahrscheinlichkeit an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken, stark abfällt. Das ist was Tolles: Die HPV-Impfung ist die erste und einzige Impfung der Welt, die das Auftreten einer Krebserkrankung verhindern kann."

Infektion ist bei Generation vor der HPV-Impfung häufig

Bei Patientinnen stellt die Ärztin fest, dass viele wenig über HPV wüssten. Sie wundern sich, wenn im Rahmen der erweiterten Vorsorge eine HPV-Infektion festgestellt wird. Denen sage die Medizinerin: "Wir testen das jetzt erst seit zwei Jahren. Es kann aber sein, dass Sie das schon 20 Jahre haben." Eine HPV-Infektion mache in der Regel keine Beschwerden - sei aber in der Generation vor der HPV-Impfung, die es seit 2006 gibt, extrem häufig. 

 


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