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Hoffnungsschimmer in der Gastronomie gegen den Corona-Blues

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Mit pfiffigen Ideen versuchen sich Gastronomen auch im Lockdown zu behaupten. Mit Picknickkörben, Gutscheinen und Sushi-to-go versuchen sich die Wirte über Wasser zu halten.

Auf der Heilbronner Gastro-Meile in der Unteren Neckarstraße sieht es trostlos aus. Einige Wirte versuchen sich mit Abholservice und Gutscheinsystemen über Wasser zu halten
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Foto: Mario Berger
Auf der Heilbronner Gastro-Meile in der Unteren Neckarstraße sieht es trostlos aus. Einige Wirte versuchen sich mit Abholservice und Gutscheinsystemen über Wasser zu halten . Foto: Mario Berger  Foto: Berger

Sie schweben in der Corona-Krise zwischen Hoffnung und Depression. Nachdem Bars, Kneipen, Restaurants und Gaststätten bereits im Frühjahr wochenlang geschlossen waren, sind die Betriebe seit dem 2. November erneut im Lockdown. Viele Wirte sind dadurch zur Untätigkeit verdammt, einige Gaststätten versuchen, sich mit Lieferservice, To-go-Angeboten und Gutscheinen über Wasser zu halten.

"Unser Picknick war an den warmen Tagen im Herbst eine tolle Sache", betont Max Wieland von der Heuchelberg Warte in Leingarten. Dabei kauften die Leute im Restaurant Speisen und Getränke, die sie anschließend im Freien genießen konnten. Der Andrang war an manchen Tagen so groß, dass die Polizei anrückte (wir berichteten). "Am Ende gab es aber keine Beanstandungen", versichert Wieland. Auch der Online-Shop funktioniere seit dem Lockdown ganz gut.

"Wir haben seit November schon über 400 Bestellungen ausgeliefert", freut sich der Juniorchef: "Das kann zwar den Jahresumsatz nicht retten, es zeigt aber unseren Kunden, dass wir noch da sind."


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Sorge, dass jeder fünften Gastronomie das Aus droht


Solidarität der Kunden

Auch Simon Reinhardt spürt die Solidarität vieler Stammkunden. "Wir sind überrascht, wie viele Leute an uns denken und Gutscheine kaufen", sagt der Chef von Pier 58 in der Unteren Neckarstraße in Heilbronn. Wer zurzeit einen Gutschein für 20 Euro erwirbt, kann nach dem Lockdown für 25 Euro essen und trinken, bei 100 Euro gibt es einen Bonus von 25 Euro. "Gutscheine mit Mehrwert", nennt das Simon Reinhardt.

Derzeit feilt der Gastronom an seinem Catering-Angebot. "Wir wollen künftig mobil und schnell zum Kunden kommen", lautet sein Ziel. Ein erster Versuch startet am kommenden Montag in Auenstein. Dort wird es frische Fritten mit Curry-Wurst 2.0 und verschiedenen Saucen geben. Läuft das Konzept, kann sich Reinhardt auch eine Ausweitung des Angebots vorstellen. "Vielleicht sind wir auch bald einmal auf dem Heilbronner Marktplatz", so der Kapitän von Pier 58.

Erfolgreich in der Nische

Für Thomas Gödtel beginnt mitten in der Corona-Pandemie sogar ein ganz neues kulinarisches Kapitel. Der ehemalige Eishockey-Profi hat seit Januar das ehemalige Vapiano-Restaurant in der Heilbronner Kaiserstraße gepachtet und dort seine Tenno-Sushi-Lounge eröffnet, nachdem er die japanischen Spezialitäten zuvor erfolgreich im Insel-Hotel angeboten hatte. "Am 7. Januar haben wir das To-Go-Geschäfte gestartet. Es wird seither sehr gut angenommen" freut sich Gödtel, der bis 2017 als Verteidiger für die Heilbronner-Falken in der DEL2 spielte.

Dem 37-Jährigen gebürtigen Garmisch-Partenkirchener, der an der Sushi Academy in Los Angeles bei Meister Toshi Sugiura sein Handwerk erlernt hat, kommt zugute, dass er schon beim ersten Lockdown im Frühjahr sehr aktiv war. "Wir haben unsere Spezialitäten weiterhin angeboten, das hat sich schnell in der Stadt rumgesprochen", sagt Gödtel.

Nach dem Lockdown will der Ex-Profi, der neben seiner Eishockey-Karriere mit 17 Jahren auch eine Kochausbildung im elterlichen Betrieb absolvierte, dann richtig durchstarten. Derzeit wird die Speisekarte überarbeitet. "Nach der Neueröffnung wollen wir zusätzlich zu den Sushi-Angeboten auch japanische Nudelsuppen und Steak-Spezialitäten anbieten", betont Thomas Gödtel, der seine Leidenschaft für die japanische Küche in seiner Zeit bei der Düsseldorfer EG entdeckt hat. Eine Aufbruchsstimmung ist bei ihm selbst im Lockdown deutlich spürbar.

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