Junge Frau leidet noch unter dem Trauma
Lehrensteinsfeld - Sie hat vor einem Jahr in den Lauf einer Pistole geblickt und das Mündungsfeuer gesehen. Nur mit viel Glück überlebte Silke B. damals in Lehrensteinsfeld.

Noch immer leidet die ganze Familie unter dem Trauma, das die junge Frau als Opfer dieses Verbrechens erlitten hat. Die Mutter von zwei zwei- und sechsjährigen Söhnen ist noch immer wegen ihrer posttraumatischen Belastungsstörung in medizinischer Behandlung.
"Man wird aufmerksamer, hört auf jedes Geräusch, achtet auf Schatten, die auf der Terrasse vorbeihuschen, aber ich bin auch dankbar, dass ich noch lebe", sagt die zweifache Mutter, als sie Besuch von Alfred Kulka bekommt.
Kulka ist der Außenstellenleiter der Opferhilfsorganisation der Weiße Ring für den Stadt- und Landkreis Heilbronn. Es ist sein dritter Besuch bei der jungen Familie, die durch das Verbrechen große finanzielle Verluste erlitten hat. Seit dem Anschlag konnte Silke B. noch immer nicht in ihren Beruf als Arzthelferin zurückkehren.
Als erste Hilfe brachte der Kriminalhauptkommissar im Ruhestand einen Scheck über 150 Euro für eine Rechtsberatung durch einen Anwalt mit. Kulka riet auch zu einem Antrag beim Versorgungsamt für eine Entschädigung nach dem Opfer-Entschädigungsgesetz. Der wird immer noch geprüft. Inzwischen haben die B´s eine neue Wohnung gefunden. Den Umzug unterstützte der Weiße Ring mit 600 Euro.
Den Jahrestag der Schießerei möchte die Familie weit weg von dem Ort der Tat verbringen. Da kommt die Ferienhilfe des Weißen Rings in Höhe von 1500 Euro für einen Urlaub an der Nordsee genau zur rechten Zeit. "Ohne diese Hilfe wäre der Urlaub nicht möglich gewesen, weil mein Gehalt fehlt", strahlt Silke B, als ihr Alfred Kulka den Ferienhilfe-Umschlag überreicht. Kulka: "Die Opfer sind schnell vergessen, deshalb hilft der Weiße Ring in solchen Notlagen".

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