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Fall Amorbach: Opfer weiter in akuter Lebensgefahr

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Neckarsulm - Vier Tage nachdem mutmaßlich mehrere Jugendliche einen 48-jährigen Neuenstädter bei Amorbach brutal zusammengeschlagen haben, schwebt das Opfer weiterhin in akuter Lebensgefahr. Die Polizei hatte auch am Montagmittag noch keine heiße Spur.

Von Sara Furtwängler und Helmut Buchholz
Neckarsulm - Vier Tage nachdem mutmaßlich mehrere Jugendliche einen 48-jährigen Neuenstädter brutal zusammengeschlagen haben, schwebt das Opfer weiterhin in akuter Lebensgefahr. Der alleinstehende Mann liegt noch immer im künstlichen Koma.

Flugblattaktion
 
Eine Flugblattaktion der Polizei, bei der insgesamt rund 3500 Flyer in deutscher und russischer Sprache über das Wochenblatt Echo an Haushalte verteilt wurde, erfuhr keine große Resonanz. „Die große Anrufflut bleibt aus“, sagte Polizeisprecher Harald Schumacher am Montagvormittag.

Vernehmungen
 
Inzwischen liefen auch Vernehmungen von Jugendlichen, die sich regelmäßig im Wald an der Amorbacher Sonnenhalde aufhalten. Die Jugendsachbearbeiter würden daran arbeiten, Licht in die Strukturen der Gruppen zu bringen. Harald Schumacher ist guter Hoffnung, dass die Ermittler in den kommenden Tagen erheblich weiterkommen werden.

7000 Euro Belohnung

Mittlerweile haben drei Firmen Geld zur Verfügung gestellt, so dass die Belohnung zur Ergreifung der Täter jetzt bei 7000 Euro liegt.

Warum vermutlich Jugendliche ihr Opfer am Donnerstag kurz vor 14 Uhr auf einem Verbindungsweg zwischen der Straße Sonnenhalde und dem Viertel Plattenwald mit Fäusten und Tritten lebensgefährlich verletzt haben, ist nicht bekannt. „Das Motiv ist nach wie vor unklar“, sagte Polizeisprecherin Yvonne Schmierer am Sonntag.



Die Suche nach Zeugen konzentriert sich auf einen Mann, der mit dem Opfer gesprochen haben soll. Dabei handelt es sich um einen 50-Jährigen mit südländischem Aussehen, eventuell türkischer Herkunft. Dieser Mann soll von kräftiger Statur sein und graues Haar haben. Er war bekleidet mit einer Jogginghose, Strickmütze und weißen Turnschuhen.

Die Ermittler erhoffen sich auch von einem älteren Ehepaar Hinweise, das in der Nähe des Tatorts gegen 13.30 Uhr einen Spaziergang gemacht haben soll. Beide wurden auf über 70 Jahre geschätzt. Der Mann trug eine auffällig große Brille. Möglicherweise hat dieses ältere Ehepaar die Jugendlichen, die den Überfall verübt haben, im Wald gesehen.

Außerdem suchen die Polizisten nach einem etwa 50 Jahre alten Radfahrer, der am Tatort vorbeigefahren ist und mit der Passantin, die den 48-Jährigen gefunden hat, gesprochen haben soll. Der Radfahrer sah südländisch aus, trug einen Vollbart, war rund 1,80 Meter groß und hatte einen Rucksack dabei.

Nach den Erkenntnissen der Fahnder wird der Weg in dem Waldstück auch von Audi-Mitarbeitern benutzt. Vielleicht haben Schichtarbeiter die Strecke zur Tatzeit zwischen 12 und 14 Uhr für den Nachhauseweg genutzt. Beobachtungen, die diese Audi-Beschäftigten gemacht haben, bringen die EG möglicherweise weiter.


Die Polizei geht davon aus, dass die Schläger ihr Opfer zufällig in dem Waldstück trafen. Dass es sich bei den Schlägern um Jugendliche handelt, hatte der 48-Jährige noch sagen können, bevor er bewusstlos wurde. Sie hätten ihn angesprochen und wären dann sofort über ihn hergefallen. Für einen Raub gibt es wenige Anhaltspunkte. Soweit das bis jetzt zu übersehen ist, haben die Täter nichts mitgenommen, was ihrem Opfer gehörte.

Personen, die Hinweise geben können, werden gebeten sich an die Polizei unter der Telefonnummer 07131 104-4444 zu wenden.


Schwerverletzter Mann in Amorbach - Großfahndung nach Tätern - 17.03. auf einer größeren Karte anzeigen
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