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Jugendliche schlagen Mann fast tot

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Großfahndung nach Tätern bleibt erfolglos − 48-Jähriger schwebt in Lebensgefahr

Von Helmut Buchholz und Sara Furtwängler

Neckarsulm - Zwei weiße Kreise, in der Mitte ein vom Regenwasser verdünnter Blutfleck, zeugen von einer brutalen Tat. Mitten auf dem asphaltierten Weg zwischen der Amorbacher Sonnenhalde und dem Plattenwald wurde gestern Mittag ein Mann gefunden. Er war dort zu Fuß im Wald unterwegs gewesen und Opfer einer brutalen Attacke von mehreren jungen Tätern geworden. Der 48-Jährige wurde derart geschlagen und getreten, dass er gestern Abend im Krankenhaus noch in Lebensgefahr schwebte.

Eine Zeugin hatte gegen 14 Uhr gemeldet, dass im Wald an der Sonnehalde ein Verletzter neben einem Weg liegen würde. Rettungskräfte und Polizisten eilten zum Tatort. Der übel zugerichtete Mann konnte nur noch sagen, dass er von mehreren Jugendlichen zusammengeschlagen wurde. Er sei von ihnen angesprochen worden. Dann seien sie sofort über ihn hergefallen. "Mehr konnte er leider nicht mehr sagen", berichtet Polizeisprecher Rainer Köller.

Anwohner befragt

Die Polizei leitete sofort eine Großfahndung ein und befragte auch Bewohner in der Nähe des Tatorts. Die Streifenwagenbesatzungen mehrerer Reviere, Kripo-Beamte und Polizeihundeführer durchkämmten das Gebiet rund um Amorbach. Mehrere junge Personen wurden dabei kontrolliert. "Es schien kein Tatverdächtiger dabei zu sein", sagt Köller. Auch die Befragung der Anwohner brachte offenbar keine neuen Erkenntnisse. Am Abend wurde die Suche erfolglos abgebrochen.


Ob der 48-jährige Deutsche in dem Wald einen Spaziergang machte, ist nicht bekannt. Polizeisprecher Köller: "Wir wissen nur, dass er zu Fuß unterwegs war. Aber nicht warum." Auch das Motiv der Täter ist unklar. Köller: "Wir können einen Raub nicht ausschließen." Allerdings ist dem Opfer auch nichts weggenommen worden, soweit die Ermittler das bis jetzt übersehen können. Es gibt keine Hinweise darauf, dass die Schläger Waffen benutzt haben, um ihr Opfer zu attackieren. Die Polizei geht davon, dass sie es mit Fäusten und Füßen traktiert haben. Alles deutet bis jetzt für die Ermittler darauf hin, dass die Täter ihr Opfer zufällig auf dem Waldweg getroffen haben.

"Normalerweise ist auf diesem Weg um die Mittagszeit immer viel los", sagt eine Anwohnerin der Sonnenhalde. Sie telefoniert im Vorgarten, hat soeben erst von der gewaltsamen Tat gehört, die sich so nah an ihrem Haus abgespielt hat. "Ich bin dort gegen 14.15 Uhr entlanggelaufen", sagt sie und kann es kaum fassen, dass nur eine Stunde zuvor, ein halb totgeschlagener Mann auf dem Weg gelegen haben soll. "Ich jogge dort regelmäßig, Angst hatte ich nie", sagt sie.

Der Kriminaltechniker dokumentiert am frühen Abend mit Taschenlampe und Maßband die Waldwege rund um den Fundort. "Ob genau hier auch der Tatort ist, wissen wir nicht", sagt er. Alles, was "frisch aussieht", nimmt er auf, "beispielsweise Zigarettenstummel."

Zeugenaufruf

Die Polizei bittet nun die Bevölkerung um Mithilfe bei der Ergreifung der Täter. Sie interessiert insbesondere folgende Fragen: Wer hat am Donnerstagnachmittag in Neckarsulm-Amorbach − im Bereich der Sonnenhalde − Personen beobachtet? Fielen Jugendliche an diesem Nachmittag durch ihr Verhalten auf? Wer kann sonstige Hinweise auf die Täter geben? Zeugen melden sich bei der Kripo unter der Telefonnummer 07131 104-4444.

 

Schwerverletzter Mann in Amorbach - Großfahndung nach Tätern - 17.03. auf einer größeren Karte anzeigen
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