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Das halten die Heilbronner vom Corona-Öffnungsfahrplan

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Bürgermeinungen zu geplanten Corona-Lockerungen zeigen bei einer Umfrage in Heilbronn eine große Bandbreite. Manchem geht es zu schleppend, anderen zu schnell. Ein Rentner kritisiert die Impfstrategie, weil man mit Hausärzten im Boot schon viel weiter wäre.

von Carsten Friese
Wann gehen die Türen im Einzelhandel wieder bei allen Geschäften auf? Der Stufenplan von Bund und Ländern wird von Bürgern kontrovers bewertet.
Foto: Mario Berger
Wann gehen die Türen im Einzelhandel wieder bei allen Geschäften auf? Der Stufenplan von Bund und Ländern wird von Bürgern kontrovers bewertet. Foto: Mario Berger  Foto: Berger, Mario

Die Corona-Lockerungspläne werden eifrig diskutiert. Zu früh, zu spät, zu viel, zu langsam - die Bandbreite der Meinungen ist groß, ergab eine Umfrage gestern in der Heilbronner Innenstadt.

Wenn jetzt extrem uneinheitliche Lockerungen auf Kreisebene kommen, "würde der Tourismus wieder anfangen", sieht Corinna Skamrahl aus Bad Friedrichshall eine Entwicklung mit Bedenken. Sie wäre für eine landesweite Regelung. Aber: Für den Einzelhandel wäre die Öffnung ganz wichtig, damit Geschäfte nicht aufgeben müssen.

Auch für die Bürger wäre es "mit Sicherheit" eine Erleichterung, wieder im Laden einzukaufen. Offene Biergärten seien vor allem für Jüngere wichtig. "Damit sie sich mal wieder treffen können." Eine stufenweise Öffnung befürwortet sie. Damit die Infektionszahlen nicht "von null auf 100 gehen".

 

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Schneller öffnen gegen das Gefühl, eingesperrt zu sein

"Wir sind fast eingesperrt worden. Die Menschen möchten wieder ein Leben haben", findet dagegen ihr Sohn Dennis Osmanai (23). Man sehe zwar, dass es nach vorne geht, "aber der Weg ist mir ein bisschen zu langsam". Auch er möchte wieder in einen Laden gehen und eine Jeans einfach anprobieren können. Er wäre für eine kreisweite Regelung. "Man kämpft ja auch dafür", dass man sich nicht anstecke.

Für die Eppingerin Petra Frenznick (48) bleibt Corona eine Gefahr. Sie findet es richtig, dass die Regierung in Stufen vorgeht. Nur: Plötzlich soll ein Inzidenzwert von unter 100 ein Gradmesser sein? "Das ist unlogisch. Das hatten wir bei uns die ganze Zeit schon." Auf einen Besuch im Museum, Theater oder Café freut sie sich besonders. Der Stufenplan ist für sie eine Perspektive und eine gute Lösung. Aber: Man müsse sehen, wie sich die Fallzahlen danach weiterentwickeln.


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Ganz anders sieht es der Bretzfelder Harald Steffan. Der Stufenplan ist für ihn "verwirrend, undurchsichtig und teilweise unehrlich". Er fordert ein klares Konzept, eine echte Perspektive. In den USA hätten einige Bundesstaaten den Lockdown inzwischen beendet. Er fordert mehr Selbstverantwortung, möchte seine Rechte wieder haben, nicht als Ungeimpfter stigmatisiert werden. "Die Leute drehen durch." Steffan befürchtet eine große Pleitewelle im Land. Für ihn ist die aktuelle Politik "Hinhaltetaktik". Einkaufen sei ein Grundrecht - "von mir aus mit oder ohne Maske".

Auslöser für die Irritationen ist diese Grafik, deren Öffnungsschritte nicht komplett in der baden-württembergischen Corona-Verordnung auftauchen.
Auslöser für die Irritationen ist diese Grafik, deren Öffnungsschritte nicht komplett in der baden-württembergischen Corona-Verordnung auftauchen.

Sorge vor einer dritten Welle und dem Freiheitsdrang vieler junger Menschen

Rentner Wilfried Göker (76) kommen die vielen Lockerungen zu früh. Der Öhringer befürchtet eine dritte Welle. Vor allem junge Menschen bis 40 pochten auf ihre Freiheiten und wollten "Remmidemmi". Mit dem Öffnen von Biergärten oder Sport mit Abstand im Freien hätte er jetzt schon kein Problem. Aber die Gesamtheit an Lockerungen? Da wäre er für ein Abwarten, bis ein großer Teil der Bürger geimpft sei.

Göker kritisiert zudem das aktuelle Konzept. Man hätte "von Anfang an" die Hausärzte beim Impfen einbeziehen sollen. "Dann wären wir bei ausreichend Impfstoff jetzt schon weiter." Billiger wäre es auch gewesen. Und: "Der Hausarzt kennt seine Patienten."


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