Heilbronner Weinpavillon wohl nur noch eine Frage der Zeit
Die Stadtverwaltung begrüßt die Idee einer Weinbar am Altneckar, schließt aber eine Realisierung vor der Buga 2019 aus. Nun macht die CDU dem Rathaus Druck.

Lange schien die Idee nur ein schöner Traum zu sein, inzwischen ist tatsächlich Land in Sicht. Bliebe nur noch die Frage, ob das reizvolle Projekt wie gewünscht noch vor der Bundesgartenschau 2019 Realität wird. Die Rede ist von einem Weinpavillon, den der Wirt des Heilbronner Stadtfischer, Köksal Kilic, gerne neben der Wasserbühne am Altneckar bauen würde.
Wie berichtet hat er dafür mit dem Büro Mattes Riglewski ein engagiertes Architekturbüro an seiner Seite und konnte für das auf rund 750.000 Euro geschätzte Vorhaben sogar zwei potente Investoren mit ins Boot holen: Wolfgang Scheidtweiler von Palmbräu in Eppingen und Karl Seiter von der Heilbronner Genossenschaftskellerei.
Stadträte stehen hinter dem Projekt
Nachdem das Projekt bei den Gemeinderatsfraktionen - mit Ausnahme einer Stadträtin - ausdrücklich begrüßt wurde, gibt das Rathaus eine Stellungnahme zur Bauvoranfrage ab. Die Idee finde "grundsätzlich Zustimmung", betonen Bürgermeister Wilfried Hajek und Planungsamtsschef Christoph Böhmer. Das Projekt füge sich in die städtebauliche Zielsetzung "Heilbronn, Stadt am Fluss" ein, trage zur Attraktivierung des alten Neckars bei und würde den Bereich an der Neckarbühne aufwerten und beleben. Die vorgeschlagene Architektur sei als "erster, wenn auch sehr gelungener Entwurf zu sehen", der nun in Zusammenarbeit zwischen Planungsamt, Architekt und Betreiber optimiert werden soll.
Neuer Bebauungpslan notwendig
Die Sache hat nur einen Haken: Eine kurzfristige Realisierung sei aus planungsrechtlichen Gründen "nicht machbar", weil das Baufeld im sogenannten "Außenbereich" liege und somit derzeit nicht genehmigungsfähig sei. Da das Vorhaben jedoch durchaus "im Interesse der Stadt" sei, werde das Planungs- und Baurechtsamt einen passenden Bebauungsplan als rechtliche Grundlage in die Wege leiten. Allerdings müssten bei einem solchen Verfahren auch ein Umweltbericht, eine Eingriffs- und Ausgleichsbilanzierung und andere Aspekte geprüft werden.
Die Bearbeitungszeit sei wegen "der damit verbundenen Problematiken", insbesondere Wasserrecht, Uferrandstreifen und Umweltbelangen, "nicht konkret definierbar". Sie werde aber mindestens 15 Monate in Anspruch nehmen. Eine Realisierung des Pavillons sei "erst nach Rechtskraft des Bebauungsplans" möglich - und somit nicht mehr vor der Buga, die am 17. April 2019 eröffnet wird.
Throm fordert schnelle Bearbeitung
Damit will sich die CDU nicht zufrieden geben und macht nun Druck. Das Planverfahren müsse "deutlich schneller" über die Bühne gehen, so wie das bei weit komplizierteren Vorhaben bereits der Fall gewesen sei, betont CDU-Fraktionschef Alexander Throm. Zudem könne eine Baugenehmigung rechtlich schon vor Abschluss des Verfahrens erteilt werden, weiß der Jurist, so dass noch genügend Zeit zur Fertigstellung im Frühjahr 2019 wäre. Gleichzeitig beantragte er einen entsprechende Bebauungsplanentwurf in der übernächsten Ratssitzung, also am 23. Februar, zur Einleitung des Verfahrens vorzulegen.