Heilbronner Gas-Monitor: Mildes Wetter hilft beim Sparen
Der Heilbronner Gas-Monitor liefert Daten über den Gasverbrauch im HNVG-Gebiet. Aktuell lässt sich der Einfluss des Wetters auf den Gasverbrauch auf dem Dashboard gut nachvollziehen.
Sparen, sparen, sparen – so lautet das Motto beim Umgang mit Energie in diesem Winter. Insbesondere beim Gas sollten Verbraucher und Unternehmen sparsam sein, damit die gefüllten Gasspeicher bis zum Frühjahr halten. 20 Prozent Einsparung fordert die Bundesnetzagentur, um sicher durch die nächsten Monate zu kommen und eine Gasmangellage zu verhindern.
Dashboard liefert wichtige Daten
Der Heilbronner Gas-Monitor hilft den Bürgern und Unternehmern in der Region, den Gasverbrauch und die Einsparungen im Gebiet der Heilbronner Versorgungs GmbH (HNVG) aktuell zu verfolgen. Die Experten des Ferdinand-Steinbeis-Instituts (FSTI) haben in Zusammenarbeit mit der HNVG ein interaktives Dashboard entwickelt, das unter gasverbrauch.hn im Internet abrufbar ist.
Die Daten werden wöchentlich von der HNVG geliefert, die Kunden in Heilbronn, Leingarten, Nordheim, Schwaigern, Flein und Talheim beliefert. Auf dem Dashboard lassen sich die Daten zum Gasverbrauch auch in Relation zu Einflussgrößen wie Wetter oder Vorjahreswerten setzen. Zudem kann man zwischen Privathaushalten und Gewerbe sowie Industrie unterscheiden. Bei der Industrie handelt es sich um große Unternehmen mit besonders hohem Gasverbrauch.
Wenn die Temperaturen sinken, steigt der Gasbedarf
Aktuell lässt sich der Einfluss des Wetters auf den Gasverbrauch auf dem Dashboard gut nachvollziehen, wie FSTI-Expertin Eva Deuchert betont. In der Woche vom 14. bis zum 20. November wurde im HNVG-Gebiet weniger Gas verbraucht als in der Woche vom 21. bis zum 27. November. Das ist auch auf den Einfluss des Wetters zurückzuführen, denn in der Woche vom 14. bis 20. November war es wärmer als in der folgenden Woche. Daher ist der Gasverbrauch in dieser Woche um 32,1 Prozent im Vergleich zum Durchschnittswert der Jahre 2017 bis 2021 gesunken. Die Verbraucher und das Gewerbe haben 36,2 Prozent weniger Gas gebraucht, die Industrie 21,4 Prozent weniger.
Das Wetter hat hier für einen Minderbedarf an Gas in Höhe von 17,9 Prozent im Vergleich zum Durchschnittsverbrauch der Jahre 2017 bis 2021 gesorgt, die Sparbemühungen der Verbraucher und der Wirtschaft schlagen mit 17,3 Prozent zu Buche. Die milden Temperaturen wirkten also verbrauchsmindernd. Die Durchschnittstemperatur lag in dieser Woche bei 8,7 Grad, in den Jahren davor nur bei 5,7 Grad.
Allmählich wird es kälter in der Region
In der Folgewoche vom 21. bis 27. November lag die Reduktion des Gasverbrauchs nur noch bei 25,2 Prozent. Die Haushalte und das Gewerbe sparten mit 27,5 Prozent erneut mehr als die Industrie, die ihren Gasverbrauch um 18,9 Prozent senkte. „Der Gasverbrauch geht jetzt rauf, denn es wird kälter“, erklärt Eva Deuchert. So lag die Durchschnittstemperatur in dieser Woche nur noch bei 6,4 Grad, was aber immer noch über dem Vergleichswert der Jahre 2017 bis 2021 liegt, der 4,6 Grad betrug. Einen Teil des Rückgangs in der Wirtschaft erklärt Expertin Deuchert damit, dass zahlreiche Unternehmen von Gas auf andere Energieträger umgestiegen sind.
Eva Deuchert rechnet damit, dass angesichts der weiter sinkenden Temperaturen der positive Einfluss des Wetters auf den Gasverbrauch kleiner wird.



Stimme.de