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Heilbronner Erklärung für Ausbau der Schleusen am Neckar

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Beim ersten Heilbronner Hafenforum haben Vertreter der Neckarhäfen und Verkehrsminister Winfried Hermann am Montag ihre Forderung nach dem Ausbau der Schleusen bekräftigt. Der Grünen-Politiker kritisierte abermals die Position des Bundes.

Es war ein symbolträchtiger Ort, an dem Vertreter von Wirtschaft, Verwaltung und Politik zusammenkamen. In der Alten Reederei am Neckarufer wurden einst Schiffe repariert, daneben dümpelte zum besonderen Anlass der historische Schlepper namens Heilbronner Hafenamt.

Viel war beim ersten Hafenforum von der Geschichte der Binnenschifffahrt die Rede. Vor allem aber ging es um ihre Zukunft, die Verkehrsminister Hermann in Gefahr sieht. Man werde für den Schleusenausbau kämpfen, sagte er in Heilbronn: "Sonst wir der Neckar abgehängt, und es wird historische Schifffahrt geben."


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Die Neckarschleusen haben nur Platz für bis zu 105 Meter lange Schiffe. Auf dem Rhein sind Transporter üblich, die 30 Meter länger sind. Der Ausbau ist seit 15 Jahren zwischen Bund und Land vereinbart, kommt aber nicht voran.
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Hermann kritisiert Schlingerkurs des Bundes

Hermann äußerte erneut sein Unverständnis für die Position von Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP). "Mir ist bis heute nicht klar, was die meinen", kritisierte er den Berliner Kurs. Der Bund war im Frühjahr auf Abstand zu der seit 17 Jahren vertraglich vereinbarten Verlängerung der 27 Neckarschleusen gegangen.

Als die Stimme exklusiv berichtete, hatte das einen Aufschrei in der regionalen Politik und Wirtschaft zur Folge. Beim Besuch der Stimme-Redaktion bekannte sich Wissing dann später zum Ausbau des Neckars für 135-Meter-Schiffe, wie sie auf dem Rhein üblich sind. 

Minister: Verzicht auf Ausbau wäre "dumm"

Zuletzt empfing das Land wieder andere Signale, Hermanns Ministerium fürchtet, der Schleusenausbau sei vom Tisch. Man habe klar gemacht, "dass wir das nicht akzeptieren können". Würden die Schleusen nur saniert, sei die Verlängerung auf Jahrzehnte nicht absehbar. "Dumm" wäre das laut Hermann, sei es doch kaum teurer, beides in einem Aufwasch zu erledigen. 

Heilbronner Erklärung: Unterzeichner fordern Zeitplan

Gemeinsam mit Vertretern der Neckarhäfen Heilbronn, Stuttgart, Mannheim und Plochingen unterzeichnete der Minister die Heilbronner Erklärung. Werde der Ausbau abgeblasen, drohten "klare wirtschaftliche Nachteile" für "wirtschaftsstarke Regionen", heißt es in der Erklärung. Die Unterzeichner fordern, dass bis zum kommenden Frühjahr ein Zeitplan für die Arbeiten an den 27 Schleusen vorliegt.

OB: Bedeutung des Neckars erhalten 

Oberbürgermeister Harry Mergel betonte die Bedeutung des Neckars für die Stadt. "Er muss eine zentrale Verkehrsachse bleiben. Das dient der Entlastung des Straßenverkehrs und dem Schutz des Klimas."

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