Planänderung bei Demo gegen Rechtsextremismus in Heilbronn: "Mehrere Tausend" erwartet
Bereits am Wochenende sind allein in Baden-Württemberg Zehntausende auf die Straße gegangen, um gegen Rechtsextremismus zu demonstrieren. Am Dienstag ist auch in Heilbronn eine große Kundgebung geplant.
Am Wochenende sind Zehntausende in Baden-Württemberg auf die Straße gegangen, um gegen Rechtsextremismus und die Pläne der AfD zu demonstrieren. In Heilbronn soll es am Dienstag, 23. Januar, eine "Demo gegen Rechts" geben. Los geht es um 18 Uhr. Ursprünglich wurde der Bollwerksturm in Heilbronn als Treffpunkt festgelegt, geplant war ein Demozug durch die Innenstadt. Jedoch erwarten die Veranstalter deutlich mehr Teilnehmer, gegenüber unserer Zeitung ist die Rede von "mehreren tausend Menschen", mit denen gerechnet wird. Daher soll es unter anderem aus Sicherheitsgründen nun doch keinen Demozug geben. Neuer Treffpunkt und Veranstaltungsort für die Kundgebung ist der Marktplatz.
"Demo gegen Rechts" in Heilbronn am Dienstag auf dem Marktplatz
Veranstalter der Demo in Heilbronn ist das Bündnis "Netzwerk gegen Rechts", ein Zusammenschluss von 14 Gruppierungen und Parteien, darunter SPD, Grüne, Linke und Verdi. Wie eine Stimme-Umfrage ergab, begrüßen auch CDU, FDP und FWV die Demonstration. Ein AfD-Sprecher nennt sie „überflüssig“. Pro und UfHN nennen sie sinngemäß legitim.
Auf der Homepage des "Netzwerk gegen Rechts" heißt es: "Wir wollen ein solidarisches Heilbronn, in dem sich die Vielfalt der Kulturen entfalten kann und rechte Parolen und Gruppierungen keinen Platz haben. Dafür entwerfen wir gemeinsam Strategien, um extrem rechte und rassistische Kräfte vor Ort und ihre Inhalte zurück zu drängen."
"Remigrations"-Treffen in Potsdam: Scharfe Kritik an AfD
Anlass zu der für Dienstag, 23. Januar, geplanten Demo in Heilbronn seien, so heißt es, die aktuellen Recherchen von Correctiv.org zu einem Geheimtreffen der extremen Rechten, an dem auch hochrangige AfD-Politiker, Neonazis und finanzstarke Unternehmer in einem Hotel bei Potsdam zusammenkamen. Sie planten dabei angeblich die Vertreibung von Millionen von Menschen mit Migrationshintergrund aus Deutschland. Dort wurde auch von "Remigration" gesprochen.
"Diese Selbstverständlichkeit von menschenverachtenden Positionen nehmen wir nicht hin", erklärt das Heilbronner Netzwerk und bezeichnet auf seiner Homepage AfD-Politiker als "geistige Brandstifter". Nun sei es "Zeit zu handeln und aufzustehen". Anlass zu dem Aufruf seien auch etliche 2024 anstehende Wahlen: zum Europaparlament, zu Landtagen und Gemeinderäten, unter anderem in Baden-Württemberg. In anderen Städten im Bundesgebiet, zum Beispiel in Freiburg, fanden in den vergangenen Tagen Demos mit zahlreichen Teilnehmern statt.
Mitglieder des Netzwerks gegen Rechts in Heilbronn
Dem Bündnis gegen Rechts gehören – in alphabetischer Reihenfolge – folgende Gruppen an: Bretzfelder Bündnis für Vielfalt und Toleranz, Bündnis 90/Die Grünen Kreisverband Heilbronn, Die Linke Kreisverband Heilbronn, Grüne Jugend Heilbronn, IG Metall Jugend Heilbronn-Neckarsulm, Jusos Heilbronn Linksjugend, Seebrücke Heilbronn, SPD-Kreisverband Heilbronn-Land, SPD Schwaigern, Verdi Heilbronn-Neckar-Franken, Verdi-Jugend Heilbronn-Neckar-Franken.



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