Fahrer wegen Mordes angeklagt: Verfolgungsjagd nach Wiernsheimer Geldautomatensprengung endete tödlich
Drei Männer sollen in Wiernsheim (Enzkreis) einen Geldautomaten gesprengt haben. Der Fluchtfahrer verursachte einen tödlichen Verkehrsunfall auf der A6 bei Heilbronn. Er wurde jetzt wegen Mordes angeklagt.

Ein 30 Jahre alter Mann, der im November an einer Geldautomatensprengung in Wiernsheim (Enzkreis) beteiligt gewesen sein soll, ist von der Staatsanwaltschaft Pforzheim wegen Mordes angeklagt, heißt es in einer Pressemitteilung. Er soll bei der Flucht auf der A6 bei Heilbronn-Biberach mit einem VW Golf 8R in einen Kleintransporter gekracht sein. Dessen 45-jähriger Beifahrer starb zehn Tage nach dem Unfall an den Folgen seiner Verletzungen. Zuvor soll der 30-Jährige mit zwei Komplizen den Geldautomaten gesprengt und sich danach eine Verfolgungsjagd über mehrere Landkreise hinweg mit der Polizei geliefert haben.
An der Anschlussstelle Sinsheim-Steinsfurt wollten die Insassen des Golfs auf die A6 auffahren. Eine Streife versperrte die Auffahrt. Der Fahrer rammte den Streifenwagen und fuhr in entgegengesetzter Richtung auf die A6 auf. Beim Parkplatz Bauernwald parkte der Golf kurzzeitig. Zwei der Insassen flüchteten zunächst zu Fuß vor den anrückenden Streifen. Der 30-Jährige fuhr mehrere Kilometer auf der A6 in entgegengesetzter Fahrtrichtung davon und prallte dann gegen den Transporter.
Geldautomat in Wiernsheim gesprengt – Staatsanwaltschaft sieht Mordmerkmale erfüllt
Die drei Männer sitzen in Untersuchungshaft und äußerten sich bislang nicht. Sie sind wegen des Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion in Tateinheit mit schwerem Bandendiebstahl angeklagt. Wegen Heimtücke, des Einsatzes gemeingefährlicher Mittel und der Verdeckungsabsicht sieht die Staatsanwaltschaft drei Mordmerkmale erfüllt bei dem 30-Jährigen. Der Prozess beginnt am 6. Juni vor dem Landgericht Karlsruhe.