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Bahnverkehr in Heilbronn
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Zugausfälle, Verspätungen, Ungewissheit: GDL-Streik gestartet – so reagieren Pendler

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Die Lokführergewerkschaft GDL streikt bundesweit von Mittwoch bis Freitag. Für Bahnfahrer bedeutet das: Zugausfälle und Verspätungen. Pendler sind genervt – aber nicht alle.

Der Hauptbahnhof in Heilbronn am Mittwochmorgen, die GDL streikt.
Der Hauptbahnhof in Heilbronn am Mittwochmorgen, die GDL streikt.  Foto: Paul Glaser

Bei der Lokführergewerkschaft GDL läuft aktuell die dritte Aktion im aktuellem Tarifstreik. Wenn bis Freitag kein besseres Angebot der Deutschen Bahn vorliegt, sind weitere Aktionen geplant. Der Streik soll bis Freitag um 18 Uhr andauern. Die betroffenen Fahrgäste reagieren zum Teil mit Verständnis, es gibt aber auch Kritik für den Arbeitskampf der GDL.

"Ich habe manchmal den Eindruck, dass die GDL über das Ziel hinausschießt", sagt Dominik Marschollek. Der 52-Jährige ist grundsätzlich ein Befürworter von Arbeitskämpfen. Angestellte müssten auch schauen, dass sie Ihre Interessen durchsetzen, so der Bahnfahrer. "Eine 35 Stunden Woche ist schon Luxus und ein großes Ziel."

Da die Bahn in der Region, wenn auch mit Einschränkungen, noch fährt, kommt er heute zur Arbeit. "Sonst hätte ich daheim bleiben müssen. "Wir haben kein Auto und anders geht das nicht." Dominik Marschollek findet es "nervig", dass die GDL streikt, er zeigt aber auch Verständnis: "Arbeitskämpfe müssen nerven, sonst funktionieren sie nicht. Irgendjemand treffe es immer", sagt der Heilbronner.


Pendler aus Heilbronn muss nach Stuttgart: Strecke nicht betroffen

"Ich komme zurecht, da die Strecke nach Stuttgart nicht bestreikt wird", meint Mete Saltik. Wenn er in Stuttgart weiterfahren müsste, wäre es schwierig geworden. "Aber da ich nur zum Hauptbahnhof muss, passt das eigentlich", sagt der 32-Jährige. Er findet, dass die GDL berechtigt streikt. Den Heilbronner stört der Streik daher nicht.

"Inzwischen finde ich den Streik nicht mehr berechtigt", sagt hingegen Bärbel Seemüller, die seit der Schulzeit die öffentliche Verkehrsmittel benutzt, und noch nie ein Auto besessen hat. "Ich finde es nervig, dass die Deutsche Bahn schon wieder bestreikt wird", meint die 68-Jährige. Sie war zu Besuch bei ihren Enkeln und hatte Glück, dass Heilbronn nicht so stark betroffen war. Sonst wäre die Ludwigsburgerin wohl nicht nach Hause gekommen, wie sie einschätzt.

Streik der GDL: Worum geht es der Gewerkschaft?

Wolfgang Dörner findet den Streik der GDL nur in einem Punkt berechtigt. "Sie streiken wahrscheinlich wegen der Preisentwicklung. Die meisten Mitarbeiter müssen auch Miete zahlen oder ihr Haus abbezahlen. Sie müssen auch die Unkosten abdecken."

Der 70-Jährige zeigt Verständnis, dass die Lokführergesellschaft streikt. "Als Rentner sehe ich das gelassen. Irgendwann findet die GDL einen Kompromiss und sie bekommen mehr Geld. Das fördert die Wirtschaft, und ich bekomme mehr Rente", zieht der Heilbronner einen inhaltlichen Bogen.

 

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