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Fastnachtswagen in Flammen
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Feuer bei Umzug in Kehl: Wie ein solcher Vorfall in der Region verhindert werden soll

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Nach dem Brand eines Fastnachtswagens in der badischen Stadt Kehl erklären Verantwortliche in der Region, mit welchem Sicherheitskonzept ihre Umzüge an den Start gehen.

Am Samstag brannte beim Faschingsumzug in Kehl ein Wagen aus. Gesetzliche Vorgaben sollen so etwas eigentlich verhindern.
Am Samstag brannte beim Faschingsumzug in Kehl ein Wagen aus. Gesetzliche Vorgaben sollen so etwas eigentlich verhindern.  Foto: Einsatzreport24 (-)

Nach dem Brand eines Faschingwagens in Kehl mit mehreren Verletzten stellt sich die Frage nach dem Warum. Der ausgebrannte Anhänger wurde inzwischen sichergestellt, ein Sachverständiger soll nun bei der Suche nach der Ursache für das Feuer helfen.

Wie schützen die Faschingsvereine in der Region ihre Teilnehmenden und Zuschauer vor möglichen Gefahren?


Fastnachtswagen in Kehl brennt aus: Lange Liste mit Auflagen für Faschingsumzüge

Seit 15 Jahren ist Markus Weyhing Umzugsminister bei der Wimpfener Faschingsgesellschaft (WFG). Die Auflagen vom Landratsamt Heilbronn für die ordnungsgemäße Umsetzung des Faschingsumzugs kennt er daher aus dem Effeff. "Die Feierei ist die eine Sache, aber Sicherheit und Gesetz stehen über allem", betont Weyhing. "Alle, die sich anmelden, bekommen von uns die Liste der Auflagen geschickt." Jede teilnehmende Gruppe werde zudem gemäß den Vorgaben überprüft.

"Ich lasse mir beispielsweise vorweg Fotos vom Wagen schicken und schaue, ob alles umgesetzt wurde." Dazu zähle beispielsweise, dass die Faschingswagen vom Tüv abgenommen und verkleidet sind, damit niemand unter die Räder gerät. Allerdings war auch der Wagen in Kehl vom Tüv kontrolliert worden. Das bestätigte der Veranstalter.

"Auf unseren Wagen sind auch keine technischen Geräte erlaubt. Die Hexen laufen ohne Stroh, damit es nicht zum Brand kommt, wenn eine Zigarettenkippe auf den Boden fällt", so Weyhing. Dennoch: Nach dem Vorfall in Kehl, von dem Weyhing aus dem Radio erfahren hat, sei zu überlegen, zusätzlich Feuerlöscher auf den Wagen mitzuführen.


Rasche Eingriffe während des Umzugs sind möglich

Bevor der Umzug startet, geht Weyhing gemeinsam mit seiner Frau Hilde durch die Aufstellung und überprüft alle Wagen und Teilnehmenden ein letztes Mal. "Entspricht etwas nicht den Vorgaben, wird die Gruppe rausgezogen und darf nicht mitlaufen oder -fahren. Da gibt es kein Pardon." Alle Gruppen seien zudem nummeriert, so dass auch während des Umzugs rasch eingegriffen werden könne, sollte sich jemand nicht ordnungsgemäß verhalten. "Toi, toi, toi, bisher kam das in all den Jahren noch nie vor."

Ganz ähnlich ist der Vorgang bei den Narren in Gundelsheim. "Mit den meisten Gruppen pflegen wir ein jahrelanges Miteinander, so dass die Teilnehmenden wissen, was erlaubt ist und wie man sich zu verhalten hat", erklärt Wolfgang Riedle vom Gundelsheimer Carnevalverein (GCV). "Trotzdem schicken wir jedes Mal die Liste der Auflagen zu und überprüfen die Umsetzung bevor der Umzug startet."

Zusätzliches Sicherheitskonzept mit ausreichend Personal

Probleme habe es dabei glücklicherweise noch nie gegeben. Wie in Bad Wimpfen kümmert sich auch in Gundelsheim die Stadt um ein zusätzliches Sicherheitskonzept mit ausreichend Personal aus den Reihen der Polizei, der Feuerwehr und dem Deutschen Roten Kreuz.

Grundsätzlich sei der Veranstalter dafür verantwortlich, für Sicherheit zu sorgen, teilt Lea Mosthaf, Pressesprecherin der Landratsamts Heilbronn, mit. Außerdem sei ein Sicherheitskonzept zu erstellen. "Die Kommunen müssen die Auflagen weitergeben", so Mosthaf.

 

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