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Ertrunkener im Karlssee: Polizei geht von Unglücksfall aus

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Nach dem Badeunfall am Karlssee am vergangenen Freitag hat das Polizeipräsidium Heilbronn Details bekanntgegeben. Die Ermittler haben keine Erkenntnisse für ein Fremdverschulden. Die Stadt Heilbronn weist mit mehreren Schildern auf das Badeverbot hin.

Mit einem Schild weist die Stadt Heilbronn auf das Badeverbot am Karlssee hin. Ein 22-Jähriger war am Freitagabend ertrunken, nachdem er in den See gestiegen und an einer steil abfallenden Kante unter Wasser geraten war.
Foto: Jürgen Kümmerle
Mit einem Schild weist die Stadt Heilbronn auf das Badeverbot am Karlssee hin. Ein 22-Jähriger war am Freitagabend ertrunken, nachdem er in den See gestiegen und an einer steil abfallenden Kante unter Wasser geraten war. Foto: Jürgen Kümmerle  Foto: Kümmerle, Jürgen

Wie Polizeisprecher Carsten Diemer auf Nachfrage erklärt, handelt es sich um drei Männer aus Afghanistan, die gegen 18 Uhr am Karlssee saßen und ihre Füße im Wasser abkühlten. Weshalb ein 22-Jähriger aus der Gruppe kurz danach im Wasser watete, abrutschte und ertrank? "Wir gehen von einem Unglücksfall aus." Ob der Mann schwimmen konnte, ist weiterhin unklar. "Ich bin mir ziemlich sicher, dass er die Gefahr nicht einschätzen konnte."

Ein Zeuge sei von einem der beiden verbliebenen Männer laut Polizei mit Händen und Füßen auf den Unfall aufmerksam gemacht worden. Dieser habe den Notruf der Polizei gewählt. "Vier Minuten später war die erste Streife vor Ort", sagt Diemer. Der andere Bekannte habe auf die Situation aufmerksam gemacht, wodurch ein 15-Jähriger nach dem Ertrunkenen suchte.

Akte liegt bei der Kriminalpolizei

In einer Pressemitteilung von Freitagabend schreibt die Polizei, dass "lediglich" der 15-Jährige bei der Suche half. Ob neben ihm und dem Anrufer weitere Zeugen den Unfall beobachteten und nicht halfen, konnte Diemer nicht sagen. Die Akte liege wie bei unnatürlichen Todesursachen üblich bei der Kriminalpolizei. Eine Nachfrage blieb bis Montagabend unbeantwortet.

 


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Der Karlssee sei an der tiefsten Stelle etwa zwei Meter tief. "Es ist kein Badesee und es war nie ein Badesee", sagt Suse Bucher-Pinell, Pressesprecherin der Stadt Heilbronn. An drei Zugängen zum Karlssee wiesen Schilder auf das Badeverbot hin. Die Beschaffenheit des Sees sei, dass vor den Holzdecks zunächst ein Flachwasser-Bereich angelegt sei und der Grund nach etwa 80 Zentimetern bis zu einer Wassertiefe von zwei Metern steil abfalle.

Keine Auflagen für Rettungsringe

Baurechtlich gebe es für den See keine Auflage für Rettungseinrichtungen wie einen Rettungsring, erklärt Bucher-Pinell. Im Gegensatz zum Karlssee ist der Neckar ein Fließgewässer. Dort befänden sich Schiffsanlegestellen als Stege und Ufermauern mit Absturztiefen von mehr als einem Meter. An den Anlegestellen, die in Betrieb sind, seien Rettungsringe angebracht. Der tödliche Unfall am Freitag sei der erste Unfall, der bei der Stadt Heilbronn bekannt sei, erklärt Bucher-Pinell.

Oliver Toellner, Leiter des Grünflächenamts bei der Stadt Heilbronn, teilt mit, dass während der Bundesgartenschau ein Millionenpublikum den See passiert hat. Toellner war als Prokurist Leiter der Abteilung Planung und Ausstellungskonzeption der Buga. "Wir haben in Planung, Bau und Betrieb der Wasserflächen im Park das Machbare zur Sicherung versucht beizutragen", heißt es in einer E-Mail.

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