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Energiepreise in der Region liegen teils weit über dem Durchschnitt

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Die Energiepreise an den Weltmärkten sind gesunken. Endkunden in der Region spüren davon aber noch nichts. Wie die Versorger die Preisgestaltung begründen und wann Verbraucher mit günstigeren Tarifen rechnen können.

Die Zeit der niedrigen Strompreise ist vorbei. Auch wenn die Versorger Nachlässe angekündigt haben, bleiben die Preise hoch.
Die Zeit der niedrigen Strompreise ist vorbei. Auch wenn die Versorger Nachlässe angekündigt haben, bleiben die Preise hoch.  Foto: dpa

Die Energiepreise kennen in den vergangenen Jahren nur eine Richtung: steil nach oben. Dabei sind die Preise an den Weltmärkten zuletzt stark gesunken. Doch für die Kunden ist erst 2024 Besserung in Sicht. "Im nächsten Jahr werden auch die Verbraucherpreise wieder sinken", verspricht Frank Schupp. Der Geschäftsführer der Heilbronner Versorgungs GmbH (HNVG) rechnet bei Gaspreisen mit einer Preissenkung von rund 18 auf etwa 15 Cent je Kilowattstunde, das sind 16 Prozent.

Damit liegt man aber immer noch weit über dem langjährigen Mittel. Noch 2020 lag der Arbeitspreis für einen langjährigen Kunden bei 4,96 Cent brutto pro Kilowattstunde. Zum November 2021 explodierten die Kosten und kletterten bis auf 11,34 Cent. Zum 1. November 2022 lagen sie bereits bei 18,15 Cent. Durch die von der Bundesregierung beschlossene Soforthilfe entfiel der Dezemberabschlag. Die Gaspreisbremse senkte den Preis für 2023 für 80 Prozent der Menge auf 12 Cent.

 


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Ärger bei den Kunden und Mammutaufgabe für die Energieversorger

Die Verwirrung bei den Kunden war perfekt. "Ich habe bei Preiserhöhungen nicht mehr durchgeblickt", sagt ein Leser, der sich bei der Heilbronner Stimme gemeldet hat, aber seinen Namen nicht in der Zeitung lesen will. "Am liebsten hätte ich den ganzen Schriftverkehr in den Papierkorb geworfen", ärgert sich der Heilbronner Rentner.

Frank Schupp spricht von "einer Mammutaufgabe", die zu den Unklarheiten geführt habe. "Wir mussten den Entlastungsbeitrag gesetzlich bedingt auf jedem Formular separat ausweisen. Daher musste auch die Software neu programmiert werden", erklärt Schupp.

Langfristiges Vorgehen der Versorger soll für Preisstabilität sorgen

Bei der Preisentwicklung verweist er auf das langfristige Vorgehen der Versorger bei der Energiebeschaffung. "Das sorgt für Sicherheit bei der Preisgestaltung, führt aber dazu, dass die Preise nicht so schnell sinken können, wie sie auf den kurzfristigen Beschaffungsmärkten fallen", erläutert der HNVG-Geschäftsführer.

 


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Energiepreise: Bundesregierung muss Klarheit schaffen


"Die Unternehmen müssen immer noch die hohen Börsenpreise des vergangenen Jahres weitergeben", bestätigt eine Sprecherin des Bundesverbands der Energie und Wasserwirtschaft (BDEW). Viele Versorger hätten auch nicht mit schnell sinkenden Preisen gerechnet. "Jede Beschaffungsstrategie wirkt sich unterschiedlich auf die Bildung der Endkundenpreise aus", erklärt die BDEW-Sprecherin.

Angekündigte Preissenkungen: Eine Rechnung mit vielen Unbekannten

In Neckarsulm beklagt Stadtrat Volker Raith, "dass die aktuellen Strompreise der Stadtwerke zu den teuersten deutschlandweit zählen". Begründet wird dies mit den Preisen an der Strombörse 2022. Dass die Preise 2023 derart nachgeben würden, habe man nicht erwartet. Die angekündigten Preissenkungen für 2024 sind zudem eine Rechnung mit vielen Unbekannten. "Nicht nur die aktuellen politischen Entscheidungen haben Einfluss auf unsere Geschäftsfelder", macht Frank Schupp klar. Schließlich habe die Bundesregierung angekündigt, bis 2045 Klimaneutralität zu erreichen. Das werde konkrete Auswirkungen auf die Energiepreise haben.

Kaum gegründet, hatten die Stadtwerke Öhringen gleich mit der Energiekrise zu schaffen. Im Frühjahr 2022 wurde deshalb die Neuaufnahme der Kunden gestoppt, berichtet Sprecherin Patricia Wahl. Seit Herbst 2022 werden wieder neue Kunden aufgenommen. Bestandskunden wurden die ganze Zeit mit Strom versorgt. Der Programmieraufwand durch die Preisbremsen sei enorm gewesen. Geliefert wird Strom, kein Erdgas. Zum 1. April 2023 wurden die Preise um 6,3 Cent pro Kilowattstunde von 43,50 auf 37,20 Cent gesenkt.

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