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Ende der Kontaktverfolgung erschwert den Überblick

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Gemeinsam für eine höhere Impfquote: Das Gesundheitsamt des Landratsamtes Heilbronn will die mobilen Impfteams der SLK-Klinken noch aktiver unterstützen.

Mobile Impfteams sind vor allem bei öffentlichen Veranstaltungen im Einsatz. Aber auch Pflegeheime können die Mediziner anfordern, vor Ort gegen Corona zu impfen.
Foto: dpa
Mobile Impfteams sind vor allem bei öffentlichen Veranstaltungen im Einsatz. Aber auch Pflegeheime können die Mediziner anfordern, vor Ort gegen Corona zu impfen. Foto: dpa  Foto: Matthias Balk

Mit 289 neuen Coronainfektionen je 100.000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen liegt der Landkreis Heilbronn aktuell über dem Landesdurchschnitt, wo die Inzidenz laut RKI bei 256 liegt. In der Stadt Heilbronn sind es 364 Fälle auf 100.000 Einwohner binnen einer Woche. Damit liegen die Zahlen höher als in der zweiten und dritten Welle. "Weil die Impfquote nicht hoch genug ist", sagt Dr. Thomas Schell, Leiter des Gesundheitsamts im Heilbronner Landratsamt.

Er geht davon aus, dass die Fallzahlen weiter steigen werden. "Eine Ausbreitung ist nicht zu verhindern." Das sei bedauerlich, da der Impfstoff inzwischen verfügbar ist. Laut Robert-Koch-Institut sinkt die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung bei einer vollständigen Impfung signifikant.

 


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Keine Verfolgung mehr möglich

Eine Kontaktnachverfolgung wie zu Beginn der Pandemie sei derzeit nicht mehr möglich: "Wir können nicht mehr jeden Kontakt anrufen", erklärt Schell. Deshalb werde man sich auf Ausbrüche und vulnerable Gruppen konzentrieren. Außerdem werden die Mitarbeiter des Gesundheitsamts weiterhin an der Hotline sitzen. Der Beratungsbedarf werden steigen, glaubt Gesundheitsdezernent Thomas Maier. Er ist überzeugt, dass die meisten wissen, wie wichtig das richtige Verhalten ist, und er betont: "Jeder Bürger hat eine Selbstverantwortung." So sieht das auch das Sozialministerium des Landes, das vergangene Woche verfügt hat, dass Infizierte ihre Kontakte selbst informieren müssen.

Das sei ein wichtiger Schritt, sagt Schell. Aber für die Gesundheitsämter sei es damit schwieriger, den Überblick bei Ausbrüchen zu behalten. Bei einer Häufung von Fällen beispielsweise in einer einzelnen Firma, hofft das Gesundheitsamt darauf, aktiv informiert zu werden. "Das ist ein praktikabler Weg", meint Maier. Die Ämter hätten die Grenze des Leistbaren erreicht. Von den rund 70 Vollzeitstellen im Gesundheitsamt des Landratsamtes sind etwa ein Drittel für Fallermittlung zuständig, außerdem ist ein Callcenter beauftragt.

 


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Termine für mobile Teams

Weiter unterstützen will das Landratsamt die mobilen Impfteams der SLK-Kliniken. Seit Schließung der Kreisimpfzentren Ende September sind die Teams an die Krankenhäuser angeschlossen, zwölf Kliniken im Land haben jeweils zwei Mannschaften im Einsatz. Bei den SLK-Kliniken soll in Kürze ein drittes Team stationiert werden, erklärt Koordinator Gerd Schneider. Das sei notwendig, die Nachfrage steige, auch weil immer mehr Menschen die dritte Impfung bekommen können. Allein an diesem Vormittag hat er 25 Termine vereinbart, in Pflegeheimen, auf Märkten oder bei Veranstaltungen im Landkreis, in Hohenlohe und im Neckar-Odenwald-Kreis. Analog dazu ist in der Stadt Heilbronn der Impfbus unterwegs.

Der Landkreis unterstützt das Angebot bereits mit einer so genannten Kümmerin. "Aber wir wollen noch aktiver werden", sagt der Gesundheitsdezernent. Eine enge Zusammenarbeit sei wichtig, um sicher zu gehen "das wir nichts unversucht lassen". Die Mitarbeiterin des Landratsamtes kümmert sich um weitere Einsatzmöglichkeiten. "Jede Impfung bringt uns voran", sagt Thomas Maier.

Impfzentren derzeit kein Thema

Die Wiedereinrichtung der Impfzentren, wie vergangene Woche von Gesundheitsminister Jens Spahn ins Spiel gebracht, sei derzeit kein Thema. Die Entscheidung liege aber beim Minister, so Maier. Zuständig für Impfungen sind derzeit - neben mobilen Angeboten die Hausärzte.

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