Ein historischer Rückblick: So hat sich die Produktion von Eis weiterentwickelt
Ob Milcheis, Wassereis oder Eis am Stiel – die Vielfalt von Eissorten hat sich in den vergangenen 300 Jahren enorm weiterentwickelt. Welche Erfindungen die Eisproduktion vorangetrieben haben.

Die Vorläufer des Speiseeises führen weit in die Geschichte zurück. Von Alexander dem Großen im dritten Jahrhundert vor Christi ist bekannt, dass er seinen Gästen Eis servierte, das aus Schnee bestand, der mit mit Wein, Milch, Honig oder Fruchtsaft vermischt wurde. Im 13. Jahrhundert kam Marco Polo von einer Expedition aus Asien zurück und brachte ein Eisrezept mit. Um 1700 wurde Speiseeis schließlich in den Kaffeehäusern Europas bekannt. 1851 eröffnete die erste Eisfabrik in Pennsylvania.
Erfindung der Kältemaschine als Durchbruch bei der Eisproduktion
Mit der Ende des 19. Jahrhunderts erfundenen Kältemaschine des deutschen Ingenieurs Carl von Linde kam der Durchbruch für die industrielle Speiseeisproduktion. Firmen wie Langnese und Schöller drängten in Deutschland in den 1930er Jahren auf den Markt. Für den weiteren Aufschwung sorgten italienische Auswanderer, die mit der ersten Welle in der Weimarer Republik vielfach aus der Dolomiten-Provinz Belluno kamen. Sie war bekannt für die Herstellung von Speiseeis.
Die zweite Welle italienischer Auswanderer kam ab Ende der 1950er Jahre ins Land. So entstanden schnell "Eisdielen", deren Bezeichnung auf jene Dielen zurückging, die die Gelaterias einst auf ihre Fensterbretter legten, um ihre Eissorten zu präsentieren.
Entwicklung beim Eis-Preis: Von zehn Pfennig bis drei Euro
Eine unglaubliche Dynamik hat sich beim Angebot entwickelt. Heute zählt man 267 verschiedene Eissorten. Vom Klassiker Vanille bis zu Exoten wie Safran-, Matcha-, Spinateis oder Biersorbet. Fast genauso dynamisch hat sich der Preis entwickelt. Von zehn Pfennig im Nachkriegsdeutschland über 30 Pfennig Mitte der 80er Jahre bis zum durchschnittlichen Eispreis 2013, der auf 1,20 Euro geklettert war. 2021 wurde 1,46 Euro als bundesweiter Durchschnitt ermittelt.
Zwei Jahre später ist in vielen Eisdielen sogar schon die Zwei-Euro-Marke gefallen. Auch 2,50 Euro für eine Kugel, in Einzelfällen bis zu drei Euro, ist in vielen Großstädten keine Seltenheit mehr. Damit haben sich die Eispreise deutlich stärker nach oben entwickelt als die sonstigen Verbraucherpreise. Eis wird zum Luxusgut. In den Kindertagen unserer Redakteure war das noch anders.
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