Dunkle Ecken in der Region: Diese Orte sind besonders schlecht beleuchtet
Wenn es im Winter früh dunkel wird, fallen stockfinstere Straßenabschnitte besonders auf. Die Stimme-Redaktion hat einige düstere Orte in Heilbronn, Neckarsulm und Öhringen aufgespürt.

Wenn im Herbst und Winter die Sonne früh untergeht, fallen Straßenabschnitte, Fußwege, Plätze und Parks, die zappenduster sind, besonders auf. Am Spätnachmittag sind mehr Leute unterwegs als nachts. Einige dunkle Ecken in der Stadt und dem Landkreis Heilbronn sowie in Hohenlohe haben wir aufgespürt.
Welchen Einfluss gute Beleuchtung auf das Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung hat, erklärt die Polizei Heilbronn. Sie schreibt Licht einen präventiven Charakter zu, der dazu beitragen könne, Straftaten zu verhindern und deren Aufklärung zu erleichtern.
Heilbronn: Theaterpassage unter der Allee sieht trotz Beleuchtung düster aus

Die Heilbronner Theaterpassage spottet fast jeder Beschreibung. Wir wollen es trotzdem versuchen. Genau genommen handelt es sich um um eine Autozufahrt zur Theatertiefgarage plus Fußgängerunterführung. Beide Stränge verlaufen auf einer Länge von 30 Metern unter der Allee hindurch.
Für Autofahrer ist die Passage kein Problem. An der östlichen Zufahrt vom Handwerkskammer-Gebäude her werden sie mit schönen Schildern sogar "Herzlich willkommen" geheißen. Von der üppigen Beleuchtung profitiert auch die Fußgängerunterführung, die durch eine Glasfront abgetrennt ist. Doch sonst sieht es hier duster aus. Nicht nur die Scheiben, auch Wände und Türen sind über und über beschmiert und besprüht. Schaukästen-Scheiben sind eingeschlagen. Neben dem Treppenaufgang liegen Abfall, Tempos, Exkremente – Spinnweben wehen. Keinen scheint dies zu kümmern. Denn so sieht es dort schon seit Jahren aus.
Obersulm: Keine Beleuchtung im Trendsportpark in Affaltrach

Der Parkplatz des Sportcentrums in Obersulm ist noch gut ausgeleuchtet. Auch die Halle selbst, in der an diesem Abend Übungsbetrieb herrscht, dient noch als Lichtquelle. Aber nur ein kleines Stück. Ansonsten ist es auf dem Weg, der durch den Trendsportpark in Affaltrach führt, zappenduster.
"Er gehört dringend beleuchtet", meint denn auch Gerhild Grümel, die ihre Hundedame Gassi führt. "Das wäre nicht schlecht", meint die Obersulmerin. So muss sie sich wie Günter Erhardt, mit dem sie den Abendspaziergang zusammen unternimmt, anders behelfen: Ihre beiden Hunde haben grün leuchtende Halsbänder. Erhardt hat zudem auch eine Taschenlampe dabei. "Damit wir die Hunde besser sehen und selbst sehen, wo sie ihre Häufchen machen." Denn die gehören natürlich eingesammelt. Auch Jugendliche haben kürzlich beim Austausch mit Gemeinderäten im Jugendhaus auf diese dunkle Ecke aufmerksam gemacht.
Heilbronn: Im Pfühlpark ist es stockfinster – Unterschriftenliste fordert Beleuchtung

Der Pfühlpark im Heilbronner Osten ist das gesamte Jahr über eine beliebte Anlaufstelle für alle Generationen. Auf dem rund 1,3 Kilometer langen Wander- und Laufweg, der das Grün zwischen Jägerhaus- und Schlizstraße umschließt, ziehen Jogger nach der Arbeit ihre Runden. Auf dem Spielplatz inmitten des Parks tummeln sich die Kinder.
Wenn im Herbst die Tage schneller dunkel werden, ist im Pfühlpark allerdings schnell Schluss. Denn der Park ist nicht beleuchtet. Es gibt keine Laterne am Spielplatz und auch keine entlang des Rundwegs. Ab 17 Uhr ist es hier stockfinster.
Der CDU-Ortsverband Heilbronn-Mitte hat deshalb die Initiative für Beleuchtung im Pfühlpark gestartet und Mitte November vor Ort zum symbolischen Laternenlauf aufgerufen. Gut 300 Menschen haben sich an der Aktion beteiligt. Mehr als 100 Bürger unterzeichneten die Unterschriftenliste und fordern damit die Stadtverwaltung auf, den Pfühlpark zu beleuchten.
Neckarsulm: Neckarstraße führt zum gesperrten Bahnübergang – Parken im Rotlicht

Das westliche Ende der Neckarstraße sei ein "denkbar schlechtes Beispiel" für eine vermeintlich "dunkle Ecke", so die Stadtverwaltung. Schlimmer ist der Gehweg Riedweg und Erlenbacher Straße beim Teich an der Hüttberghalle in Dahenfeld. Warum ist die Neckarstraße trotz deutlicher Dunkelheit kein gutes Beispiel? Weil sie nur zum ohnehin gesperrten Bahnübergang führt. "Insofern hat dieser Straßenabschnitt keine Erschließungsfunktion mehr und wird in der Regel nur noch zum Parken genutzt." Trotzdem laufen hier viele von der Stadt über den kleinen Park am Karlsplatz und weiter vom Welcome Hotel zum Bahnhof. Zugegeben: Die Obere Bahnhofstraße oder der Fußweg entlang der Stadtmauer sind deutlich heller.
Langfristig soll die nicht mehr genutzte Neckarstraße zur Grünfläche werden. Ab 2027 gibt es eine Bahnunterführung samt Zubringer zum Landes-Radschnellweg, die dann auch besser beleuchtet wird.
Bad Rappenau: Warum Bewegungsmelder zur Parkbeleuchtung nicht eingesetzt werden

Licht. Je früher es dunkel wird, desto eher gehen in der Kurstadt die Straßenlaternen an. Dunkle Ecken gibt es hier keine, sagt der Bad Rappenauer Tiefbauamtsleiter Erich Haffelder. Und wenn es doch mal eine gibt: "Dann schauen wir uns das an." Im Zuge der Umstellung auf LED schaue man immer, ob man einen Bereich auch größer ausleuchten könne.
Zwischen 55 bis 60 Prozent der Straßenbeleuchtung hat Bad Rappenau bereits auf LED umgerüstet – auch in den Ortsteilen. 1657 Lampen müssen noch umgerüstet werden, der Zuschussantrag läuft, 700.000 Euro sind im Haushalt für 2024 eingeplant. Die Kommunen machten viel, so Haffelder, um Bürgern ein sicheres Gefühl zu geben. Im Gemeinderat tauchte auch schon die Frage auf, ob die Parks nachts aus Kostengründen beleuchtet sein müssten. Auch Bewegungsmelder wurden diskutiert: Doch Kosten und Wartungsaufwand seien so hoch, dass man das nicht umsetze.
Öhringen: Richtung Cappel wird es unter den hohen Bäumen dunkel

Im Sommer ist es eine beliebte Laufstrecke. Egal ob für Jogger, für Spaziergänger, für Wein-Liebhaber, die die Hohenloher Scheune anpeilen, für Cappler auf dem Heimweg, für Radfahrer, die noch eine flinke Runde drehen, oder für Familien, die vom Freibad an der Ohrn entlang den Spielplatz auf dem früheren Landesgartenschau-Gelände anpeilen oder aber sich an den Reckstangen und auf dem weichen Boden der Calisthenics-Anlage fit halten wollen. Auch für die Bewohner im Limespark ist der Fußgängerweg vom Rendelbad Richtung Cappel eine gute Alternative zum Gang durch die Stadt, der an vielbefahrenen Straßen entlang führt.
Dass es hier zwischen Stadt und Teilort streckenweise ziemlich dunkel ist, vor allem dort, wo die hohen Bäume sind, das gruselt manche Passanten, hat laut Polizei aber noch keine Straftaten nach sich gezogen. Für das subjektive Sicherheitsempfinden ist Licht aber wichtig, bestätigen alle.