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Was wird aus den Kreisimpfzentren in Heilbronn und Ilsfeld?

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Die Kreisimpfzentren in Baden-Württemberg bleiben mindestens bis 30 September geöffnet. Damit gehen auch die Einrichtungen in der Heilbronner Stauwehrhalle und in der Tiefenbachhalle im Ilsfelder Ortsteil Auenstein in die Verlängerung.

Wie geht es im Kreisimpfzentrum in der Heilbronner Stauwehrhalle weiter? Der Betrieb wurde jetzt bis mindestens 30. September verlängert.
Fotos: Archiv/Veigel
Wie geht es im Kreisimpfzentrum in der Heilbronner Stauwehrhalle weiter? Der Betrieb wurde jetzt bis mindestens 30. September verlängert. Fotos: Archiv/Veigel  Foto: Veigel

Die Kreisimpfzentren in Baden-Württemberg bleiben mindestens bis 30 September geöffnet. Damit gehen auch die Einrichtungen in der Heilbronner Stauwehrhalle und in der Tiefenbachhalle im Ilsfelder Ortsteil Auenstein in die Verlängerung. "Da es sich in Horkheim um eine städtische Halle handelt, sind wir flexibel", so die Heilbronner Sprecherin Claudia Küpper. "Natürlich stehen wir Gewehr bei Fuß. Unser Wunschtermin wäre aber Ende August gewesen", sagt dagegen Thomas Knödler, Bürgermeister der Gemeinde Ilsfeld.

Etwa 62 000 Impfungen wurden bisher im Kreisimpfzentrum im Ilsfelder Stadtteil Auenstein verabreicht, meldet die Sprecherin des Landratsamts Heilbronn, Lea Mosthaf. In der Horkheimer Stauwehrhalle sind es laut Claudia Küpper insgesamt knapp 78 000 Impfungen, davon rund 27 000 Zweitimpfungen.

Personal braucht Planungssicherheit

Dass das Land jetzt die Verlängerung beschlossen hat, gibt der Stadt und dem Landkreis Planungssicherheit für die kommenden drei Monate. "Für das beschäftige Personal ist das sehr wichtig, da es sich häufig um befristete Arbeitsverhältnisse handelt", betont Claudia Küpper.


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Wie viele Beschäftigte mit welcher Menge Impfstoff an wie vielen Tagen in der Woche welche Menschen versorgen werden, ist offen. Große Mengen an Impfstoff wurden in den vergangenen Monaten immer wieder angekündigt. Am Ende war es meistens weniger. So plant die Stadt Heilbronn derzeit auch nur bis zum 8. Juli. Die Planung danach wird kurzfristig je nach angekündigtem und geliefertem Impfstoff fortgeschrieben.

Die Tiefenbachhalle in Ilsfeld-Auenstein ist Kreisimpfzentrum des Landkreises. Mindestens bis Mitte Oktober kann sie von Schulen und Vereinen nicht genutzt werden.
Die Tiefenbachhalle in Ilsfeld-Auenstein ist Kreisimpfzentrum des Landkreises. Mindestens bis Mitte Oktober kann sie von Schulen und Vereinen nicht genutzt werden.  Foto: Veigel

Sonderaktionen in Neckargartach und Kirchhausen

Bis kommenden Donnerstag sind in der Stauwehrhalle weitere rund 5680 Termine vorgesehen, darunter Erst- und Zweitimpfungen. Hinzu kommen laut Claudia Küpper Sonderimpfaktionen wie das Drive-in-Impfen am 10. Juli in Neckargartach und Kirchhausen.


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Stadt und Landkreis planen von Woche zu Woche

Wie viele Menschen im Juli an der Reihe sein werden, ist weder für die Stadt noch für den Landkreis vorherzusagen. "Die Anzahl der Erstimpfungen hängt von der konkreten Liefermenge ab. Da wir die Liefermenge immer nur eine Woche im Voraus angekündigt bekommen, können wir den Juli derzeit nicht vollständig planen", so Lea Mosthaf. Zweitimpfungen für den gesamten Monat Juli sind in der Tiefenbachhalle etwa 8500 geplant, sagt die Sprecherin des Landratsamts.

Vereine helfen sich gegenseitig

Für die Sportvereine und Schulen in Ilsfeld und Horkheim ist die Verlängerung mit weiteren Einschränkungen verbunden. "Bis Ende August haben wir mit Blick auf den Schulbeginn als unproblematisch angesehen", sagt der Bürgermeister. Denn der Schließung der Impfzentren folge der Rückbau. Knödler rechnet mit zusätzlich zwei Wochen. So dass die Tiefenbachhalle erst wieder Mitte Oktober Schulen und Vereinen zur Verfügung steht. "Wir konnten bisher einiges kompensieren, und die Vereine helfen sich auch gegenseitig", sagt der Rathauschef. Immerhin hat die Gemeinde vier Hallen.

"Die Betriebsverlängerung ruft bei den Horkheimer Vereinen und der Grundschule verständlicherweise keine Begeisterung aus, so Claudia Küpper. "Dennoch bringen alle Regelnutzer sehr viel Verständnis auf und leisten mit ihrer Flexibilität und Akzeptanz einen großen Beitrag zur Ausweitung des Impfschutzes und damit zur Rückkehr in mehr Normalität."

Handballer weichen in andere Hallen aus

"Wir verzichten seit Herbst auf die Halle", sagt Alexander Bach, Vorsitzender des TSB Horkheim. Den Handballern, die in der dritten Bundesliga spielen, stellt die Stadt Heilbronn für den Spiel- und Trainingsbetrieb die Römerhalle, die Mönchseehalle und die Maybachhalle zur Verfügung. "Das klappt gut", sagt Bach. Problematisch sei es dagegen für die Turner und die Tischtennisspieler. "Der Trainingsbetrieb ist reduziert oder liegt komplett darnieder", bedauert der TSB-Chef. Nur dem TSV Talheim sei es zu verdanken, dass bei den Tischtennisspielern überhaupt etwas stattfinden kann.

Beschäftigte in den Impfzentren

Bei fünf Impfstraßen und zwei Schichten pro Tag sind im Heilbronner Kreisimpfzentrum 72 Personen im Einsatz. Die Stadt zählt dazu Mitarbeiter im Bereich Verwaltung, Ärzte, medizinische Fachangestellte, Security, Sanitäter und Reinigungskräfte. Im Impfzentrum des Landkreises sind es 29 Mitarbeiter im Bereich Verwaltung, medizinische Fachangestellte und Ärzte.

Meinung: Ohne Krücken

Alles, was hilft, die Bevölkerung möglichst schnell zu impfen, ist gut, meint unser Redakteur.

Pleiten, Pannen und Skandale begleiteten die Bekämpfung der Corona-Pandemie in den vergangenen anderthalb Jahren. Wenn sie für etwas gut gewesen sein sollen, dann dass wir daraus lernen. Die sinkenden Inzidenzen öffnen Leichtsinn Tür und Tor. Dabei kündigt Delta am Horizont neues Ungemach an. Wie wird der Herbst? Für Kliniken, Schulen, Wirtschaft, Vereine, Kranke und Gesunde? Sicher scheint nur, dass Delta nicht das letzte Wort von Covid gewesen sein dürfte. Neue Mutationen sind zu befürchten.

Abstand halten, Maske tragen, Testen - alles wichtig, um von Tag zu Tag auf Krücken über die Runden zu kommen. Ein Weg zurück ins normale Leben geht aber nur über das Impfen. So viel wie möglich und so lange wie nötig. Deshalb ist es klug, den Betrieb der Kreisimpfzentren mindestens bis Ende September zu verlängern. Auch wenn Hausärzte und Betriebe längst impfen. Je weniger Angriffsfläche wir dem Virus bieten, desto schneller sind wir unsere Krücken los.

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