Wie die Kommunen auf den Wintereinbruch vorbereitet sind
Die Salzsilos sind gefüllt, die Räum- und Streufahrzeuge stehen bereit. Die Kommunen in der Region haben den Wetterbericht stets im Blick. Auch in den vier Straßenmeistereien des Kreises ist man gewappnet.

Schneeballschlachten, Schlittenfahren oder Schneemänner bauen: All das kann in den kommenden Tagen möglich sein - zumindest impliziert das die Wettervorhersage für die Region. Bei aller Freude: Arbeitnehmer müssen von A nach B fahren, Krankenwagen und Feuerwehr möglichst sicher am Unfallort ankommen.
Damit die Straßen bereits in den Morgenstunden geräumt sind, setzen die Kommunen auf die Mitarbeiter des Bauhofs. In Eppingen sind die Männer und Frauen in Gruppen unterwegs, sagt Vanessa Heitz. "Im Bedarfsfall können zehn Fahrzeuge mit einem angehängten Streuer unterwegs sein und die Straßen sicher freiräumen", teilt die Pressesprecherin der Stadt auf Stimme-Anfrage mit.
Räum- und Streudienste im Winter: Die zwei Salzsilos in Eppingen sind gut gefüllt
Die Fahrzeuge sind nicht nur in der Kernstadt unterwegs, sondern räumen auch in den Ortsteilen die Straßen. Doch nur den Schnee an den Fahrbahnrand schieben, das reicht selten aus. Besonders dann nicht, wenn die Asphalttemperatur niedrig ist. Deshalb wird meistens in einem Abwasch gestreut. Dafür werden vor dem Beginn der kalten Jahreszeit die Lager aufgefüllt. 120 Tonnen, verteilt auf zwei Silos, sind momentan in Eppingen vorrätig. "Gut gefüllt" seien die Behälter, sagt Vanessa Heitz. "Wie jedes Jahr vor Wintereinbruch, damit für den saisonalen Einsatz alles startklar ist."
Während die Straßen durch die Bauhofmitarbeiter geräumt werden und für die Fußwege die Anwohner zuständig sind, fallen in der Regel die Radwege hinten runter. Denn die Kommunen sind nicht verpflichtet, die Wege zu räumen. Laut ADFC gilt die allgemeine Streupflicht nur gegenüber Fußgängern. Wer mit dem Fahrrad fährt, könne nicht erwarten, dass der verpflichtete Anlieger in „Radfahrerqualität“ geräumt oder gestreut hat. Es kann allerdings sein, dass die Kommunen bestimmte Radwege freiwillig räumen.
Einsatzplan in Untergruppenbach
In Untergruppenbach ist man ebenfalls für den Winter gerüstet. "Die Lager sind aufgefüllt", sagt Bürgermeister Andreas Vierling. Mehrere Fahrzeuge stehen dort für einen Einsatz bereit. Die Handkolonnen können auf zwei Pritschenwägen zurückgreifen, um rund um Bushaltestellen oder Schulen für sichere Gehwege zu sorgen. Welche Bereiche zuerst geräumt werden, ist in einem Einsatzplan festgelegt.
"Im Wesentlichen kann man sagen: viel befahrene Strecken und Steilstrecken haben oberste Priorität", so Vierling. Außerdem gibt es in Untergruppenbach einen Erkennungsdienst, der an ungewissen Tagen um 4.30 Uhr die Straßen prüft und dann entscheidet, ob ein Einsatz notwendig ist. Diese Kontrollen erfolgen mehrmals am Tag und zu festgelegten Zeiten. Am Wochenende gibt es die Rufbereitschaft.
Soleanteil hängt mit Witterung zusammen
Die Streusalzlager in Heilbronn sind dezentral über die gesamte Stadt verteilt und laut Pressesprecherin Claudia Küpper "randvoll gefüllt". Die Kapazität liegt bei rund 450 Tonnen. In Heilbronn wird in der Regel mit einem 30-prozentigem Anteil Feuchtsalz gestreut. Je nach Witterung kann aber auch reine Sole eingesetzt werden. Wenn es hart auf hart kommt, sind zehn Lkw, 20 Kleinstreuer von Traktoren oder Multifahrzeuge und circa 100 Handstreuer im Einsatz.
"Wir räumen alle verkehrswichtigen und gefährlichen Straßen, einschließlich Buslinien. Kreuzungsbereiche, Bushaltestellen, Fußgängerüberwege, Bereiche, in denen die Anliegerpflichten nicht greifen, werden durch die Kollegen geräumt und gestreut", erklärt Ralph Böhringer, Leiter des Betriebsamtes der Stadt Heilbronn.
Unterstützung innerorts durch die Straßenmeistereien
Im Kreis Heilbronn werden die Bundes-, Landes- und Kreisstraßen außerorts von den Mitarbeitern der vier Straßenmeistereien in Bonfeld, Brackenheim, Neuenstadt und Abstatt betreut. "Innerorts unterstützen wir die Gemeinden im Bereich der Durchgangsstraßen", sagt Lea Mosthaf, Pressesprecherin des Landratsamts. Alleine das Salzsilo in Bonfeld hat ein Fassungsvolumen von 440 Tonnen Steinsalz. In der angrenzenden Halle lagern zudem weitere 700 Tonnen.
"Das Silo ist quasi immer voll", so Mosthaf. In der letzten Saison wurden nur durch die Straßenmeisterei Bonfeld etwa 320 Tonnen Salz und 120 Kubikmeter Sole, die selbst erzeugt wird, ausgebracht. Für die Autobahnen in der Region ist die Autobahnmeisterei zuständig.