Der Optimismus im Heilbronner ECE-Center kehrt zurück
In den Shops in der Stadtgalerie in Heilbronn herrscht nach dem Lockdown wieder eine rege Nachfrage. Was die Leerstände betrifft, sind die Zahlen nicht gestiegen. Auch über zwei Neueröffnungen kann sich Center-Managerin Kitty Molnár freuen.

Die Menschen bummeln wieder in den weitläufigen Gängen, bleiben vor den Schaufenstern stehen, gehen in die Läden. Es wird geredet, beraten, gelacht, gekauft. Der Alltag ist fast zurück in der Heilbronner Stadtgalerie. Nur die Masken auf den Gesichtern sind noch geblieben und die größeren Abstände zwischen den Kunden.
"Wir haben uns nach der Wiedereröffnung schnell erholt", freut sich Kitty Molnár. Zwar habe man die Besucherzahlen von 2019 noch nicht wieder erreicht. "Wir liegen aber leicht über den Ergebnissen von 2020", sagt die ECE-Centermanagerin. An den Lockdown möchte die 41-Jährige gar nicht mehr zurückdenken. "Das waren furchtbare Zeiten. Click und Meet wurde bei uns sehr schlecht wahrgenommen. Viele Mieter haben gar nicht aufgemacht, weil es sich nicht gelohnt hat", berichtet Molnar von ihren Erfahrungen.
Die Einkaufslust ist zurückgekehrt
Inzwischen sei die Einkaufslust bei den Bürgern aber zurückgekehrt. "In der Pandemie wurde viel im Internet eingekauft, aber die Kunden vermissen den stationären Einzelhandel. Das zeigen unsere Untersuchungen und das macht Mut", betont die Managerin. So geben fast 90 Prozent der Kunden an, dass sie gerade jetzt den heimischen Handel unterstützen wollen. Molnár hofft nun, dass es keine weiteren Beschränkungen wie zum Beispiel die 3G-Regeln in der Branche gibt. Das würde zu einem enormen Mehraufwand bei der Kontrolle der Kunden führen. Was die Leerstände im ECE-Center betrifft, sind die Zahlen trotz Lockdown nicht gestiegen. Aktuell stehen neun Läden leer, die Zahl ist konstant geblieben", sagt Kitty Molnár.
Zwei Neueröffnungen
Auch über zwei Neueröffnungen kann sich die Managerin freuen. Noch im August zieht ein Juweliergeschäft ins Obergeschoss, zudem bekommt das Center eine sogenannte Candybox. Sie umfasst zwei Bereiche: eine sogenannte Co-Working Base, wo Leute wie im Homeoffice arbeiten können. Sie müssen nur ihren privaten Laptop mitbringen. Weiteres technisches Equipment stellt der Betreiber zur Verfügung. Im September folgt dann in den gleichen Räumen ein Insta-Foto-Museum. "Dort stehen vor allem für unsere jungen Kunden Fotoboxen vor ganz besonderen Kulissen zur Verfügung", schildert Molnár. Für einen Eintrittspreis, der noch nicht feststeht, kann die Candybox genutzt werden. Sie soll auch Firmen für Meetings und Events angeboten werden. "Wir betreiben die Box mit einem tollen Partner, der schon seit Jahren mit uns zusammenarbeitet", sagt Molnár.
In anderen Centern, wo solche Projekte bereits laufen, wird ein Preis von fünf Euro verlangt. Auch generell sei die Zahl der Interessenten, die sich derzeit für einen Shop im ECE interessieren, wieder gewachsen.
Zusätzliche Chancen durch Stadtentwicklung
Auch von der weiteren Stadtentwicklung verspricht sich die Centermanagerin einiges. Schließlich entsteht in den kommenden Jahren in Heilbronn ein Innovationspark Künstliche Intelligenz mit einem Investitionsvolumen von 100 Millionen Euro. Auch der weitere Ausbau des Stadtviertels Neckarbogen auf dem ehemaligen Buga-Gelände sowie die geplante Erweiterung der Hochschule bringt mehr Menschen in die Stadt. "Das sind auch positive wirtschaftliche Zeichen, die uns zusätzliche Chancen bringen, um die Kaufkraft vor Ort zu halten", freut sich Kitty Molnár. Deshalb will die Centerchefin nach dem Lockdown auch wieder mehr Präsenz in der Stadt zeigen. "Wir planen im nächsten Jahr viele lokale Events", freut sich die 41-Jährige. So will sich das ECE-Center an Straßenfesten beteiligen, E-Gaming-Wettbewerbe veranstalten und mit dem Weindorf und den italienischen Tagen kooperieren, wenn sie im nächsten Jahr endlich wieder stattfinden.