Der Juni in der Region war zu warm, zu trocken und sehr sonnig
Der Klimawandel macht sich auch in der Region Heilbronn-Franken immer mehr bemerkbar. Im Juni lag die Temperatur um 2,6 Grad über dem langjährigen Mittelwert von 17,8 Grad. In Summe gab es 20 Tage, an denen die Temperatur über 25 Grad lag.

Mit einer Mitteltemperatur von 20,4 Grad war der Juni um 2,6 Grad zu warm und liegt damit auf Platz 4 seit Beginn der Aufzeichnungen 1947. Die Bezugsgröße ist der Juni-Mittelwert aus dem Zeitraum 1991 bis 2020 mit 17,8 Grad. "Ein Plus von 2,6 Grad ist schon gravierend", zeigt Andreas Pfaffenzeller vom Deutschen Wetterdienst Stuttgart (DWD) auf, wie sich das Klima wandelt. Den bisher wärmsten Juni in der Region Heilbronn/Öhringen gab es 2003 mit einem Mittelwert von 21,9 Grad, den kältesten im Jahr 1956 mit 14 Grad. In jenem Jahr war der Sommer insgesamt ungemütlich und frisch.
Die Erde erwärmt sich immer mehr
Der wärmste Tag war der 19. Juni mit einem Höchstwert von 35,2 Grad. "Das lag nicht weit weg vom Junirekord vom 9. Juni 2014 mit 35,8 Grad", zeigt sich Pfaffenzeller beeindruckt und sagt: "Nur 0,6 Grad weniger - das ist schon markant." In Summe gab es im vergangenen Monat, gemessen an der Station Öhringen, 18 Sommertage, an denen die Temperatur bei 25 Grad und darüber lag, und sechs heiße Tage (30 Grad plus). "Das sind doppelt so viele heiße Tage wie im Mittel", zeigt der Wetterexperte den Trend bei der Erderwärmung auf. Die tiefste Temperatur betrug in den Frühstunden des 2. Juni 8,9 Grad.
Die Sonne schien fast 300 Stunden lang
Freuen konnten sich im Monat der Sommersonnenwende die Sonnenanbeter: Mit 297,8 Stunden oder 129 Prozent war der Juni weit überdurchschnittlich sonnig. Er belegt damit Platz 5 seit Aufzeichnungsbeginn. "Fast 30 Prozent über dem Mittel sind schon erstaunlich", ist Pfaffenzeller von den Wetterverhältnissen beeindruckt. Den bislang sonnenreichsten Juni erlebten die Menschen in der Region im Jahr 2000 mit 319,7 Stunden. Der 15. Juni war mit 14,9 Sonnenstunden der sonnenstärkste Junitag.
Die Monatssumme beim Niederschlag war mit 59,2 Litern pro Quadratmeter gering. Die Folge: die Landwirtschaft litt stark. Der meiste Regen in einem Juni fiel 1951 mit 172,4 Liter auf den Quadratmeter.
Warme Luft aus dem Mittelmeerraum
Im Detail startete der Juni nach den Aufzeichnungen des Wetterdienstes dank des Atlantikhochs Burkhart mit einem sonnigen und trockenen Hochdruckwetter. Tief Leocardia brachte dann vom 3. bis 6. Juni feuchtwarme Luftmassen aus dem Mittelmeerraum. Mit Höchstwerten von 21 bis 24 Grad war es vom 7. bis 9. Juni nur mäßig warm. Wolken, Sonne und einzelne Schauer prägten die Tage.
Sonne und Wolken wechselten sich ab
Sehr heiß wurde es dann vom 10. bis 19. Juni. Bei durchweg Sonnenschein und nur vereinzelten Schauern kletterten die Temperaturen auf bis zu 35 Grad. Zum Ende des Monats wechselten trocken-sonnige Tage mit wolkenreichen und gewitterträchtigen Tagen ab.