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Dauerregen lässt Schozach anschwellen – Feuerwehr schützt Häuser vor Überschwemmungen

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Wegen des heftigen Regens ist die Schozach im Landkreis Heilbronn über ihre Ufer getreten. Feuerwehren der Anrainer-Kommunen sind auf den Beinen, um Schlimmeres zu verhindern.

Die Schozach trat über die Ufer, die Feuerwehr baute Wassersperren auf.
Die Schozach trat über die Ufer, die Feuerwehr baute Wassersperren auf.  Foto: Feuerwehr Untergruppenbach

Dauerregen und Hochwasser beschäftigen die Rettungskräfte nicht nur im Saarland und in Rheinland-Pfalz weiter. Auch in der Region waren die Feuerwehren in den letzten Tagen im Einsatz. In Gemmingen löste am vergangenen Montag ein schweres Gewitter eine Schlammlawine aus. Am Freitag trat die Schozach wegen des Dauerregens über die Ufer. 

Von Freitagabend bis Samstagnachmittag waren die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr in Untergruppenbach im Einsatz. Auch andere Kommunen haben die Hochwasserlage im Blick. In Untergruppenbach meldeten sich Bürger bereits am vergangenen Freitag, 17. Mai, gegen 20 Uhr. Sie sahen, dass die Pegel der Gewässer steigen und steigen.


Dauerregen lässt Schozach anschwellen: Regenrückhaltebecken ist vollgelaufen

„Die Regenrückhaltebecken waren im Betrieb und in der Vollauslastung“, sagt Timo Hägele, Kommandant in Untergruppenbach. „Das war bisher nie der Fall.“ Der einzige Vorteil in der Situation: Es handelte sich um ein „Bachhochwasser“, erklärt Hägele. Es sei kein Starkregen gewesen, der urplötzlich über einer Stelle niedergeht. Das Hochwasser sei kontrolliert über die Ufer getreten. 

Einsatzkräfte stauen Wasser, erreichten Barrieren und pumpen Wasser ab

Mit Sandsäcken errichteten die Feuerwehrleute Barrieren an verschiedenen Stellen in Untergruppenbach und den Ortsteilen wie Unterheinriet. Sie setzten Wasserpumpen ein. Über 15 Meter Länge bauten sie einen mobilen Hochwasserschutz auf. Die Untergruppenbacher Wehr befand sich im Vollalarm. Fünf Fahrzeuge und drei Tragkraftspritzen wurden benötigt. Die Freiwilligen hatten es zudem mit Windbruch und zwei Hangrutschen zu tun. 

„Am Samstag haben sich dann nach und nach einzelne Bürger gemeldet“, berichtet Hägele. In deren Gebäude sei Wasser eingedrungen. „Das ist für die Betroffenen immer schlimm.“ Größere Schäden machte Hägele nicht aus. Das Wasser habe keinen Schlamm mit sich geführt, der sich in den Gebäuden festsetzt. Die Zahl der betroffenen Häuser und Gebäude liege im einstelligen Bereich.

Feuerwehrleute werden in der Nacht zu Tierrettern

Die steigenden Pegel in der Nacht ließen außerdem Fischteiche anschwellen. Die Becken liefen über und mit dem Hochwasser wurden die Fische fortgeschwemmt. „Auf der Hauptstraße haben wir sogar einen Karpfen gefangen“, erzählt Feuerwehrkommandant Hägele. Erst gegen 16 Uhr am Samstag seien die Einsätze beendet worden.

Die Integrierte Leitstelle in Heilbronn informierte in der Nacht auf Samstag weitere Kommandanten im Schozachtal über die angespannte Hochwasserlage. Alle Regenrückhaltebecken waren voll.  Die Kommandanten aus Abstatt, Ilsfeld und Talheim trafen sich kurz nach 4 Uhr in Untergruppenbach zur Lagebesprechung. Mit dabei waren Bürgermeister, Vertreter des Landratsamts und der Stadt Heilbronn. Unmittelbar nach der Lagebesprechung kontrollierten sie die Pegelstände in den betreffenden Orten.  

Nach bisherigen Erkenntnissen der Heilbronner Stimme sind überwiegend Wiesen und Felder überschwemmt worden. Zu dem Zeitpunkt ging das Hochwasser bereits zurück. Der Krisenstab löste sich im Morgengrauen auf und die einzelnen Kommunen übernahmen in Eigenregie die Beobachtung der Lage.

 

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