Das Technik-Museum in Sinsheim feiert den 100. Geburtstag von Le Mans mit einer Sonderausstellung
Am 1. April wird die Sonderausstellung zum 24-Stunden-Rennen in Le Mans eröffnet. Der zweimalige Gewinner Hans-Joachim Stuck hat sich bereits ein Bild davon gemacht.

Hans-Joachim Stuck hat in seinem Leben schon einiges erlebt. Mehrere Jahre fuhr der 72-Jährige in der Formel 1, wurde Deutscher Tourenwagenmeister und war Präsident des Deutschen Motor Sport Bundes. 1986 und 1987 gewann er außerdem in einem Porsche das 24-Stunden-Rennen von Le Mans in Frankreich.
100. Geburtstag von Le Mans
Und genau dieses Langstreckenrennen hat "Strietzel" jetzt nach Sinsheim ins Technik-Museum geführt. Dort wird am Samstag, 1. April, eine Sonderausstellung zum 100. Geburtstag der Veranstaltung südwestlich von Paris eröffnet.
"Das hier ist wirklich einmalig", sagt Struck sichtlich beeindruckt, nachdem er eine Runde durch die Halle gedreht hat. Neben dem Siegerfahrzeug von 1926 und dem Kamerawagen, der im 1970 gedrehten Film mit Steve McQueen zum Einsatz kam, sind rund 30 Autos der vergangenen Jahrzehnte zu sehen.
Aquarelle zeigen Rennszenen
"So eine Sammlung an einem Ort wird es nie wieder geben", sagt Uli Ehret. Der Künstler ist seit einem Vierteljahrhundert in Le Mans zu Gast. Erst als Zuschauer, dann auch als Aussteller seiner Aquarelle. Auf denen bildet er Rennwagen in unterschiedlichen Szenen ab.
Einige von ihnen sieht man in der 3000-Quadratmeterhalle. Und auf einem ist auch Hans-Joachim Stuck zu erkennen. Spannend und einmalig sei die Ausstellung, sagt der ehemalige Rennfahrer, "besonders in Verbindung mit Kunst". Fahrzeuge und Bilder bringen den Besuchern Le Mans näher, so Stuck. "Ich selbst bin direkt positiver, wenn ich das betrachte. Und sowas können wir alle gerade gebrauchen."
Nicht nur technikaffine Personen sollen von der Schau, die bis Anfang Januar zu sehen ist, angezogen werden. Der Motorsport wird in seinen Grundlagen erklärt. An jedem Fahrzeug werden das Modell und die Geschichte dahinter beschrieben.
Technische Neuerungen werden in Le Mans ausprobiert
So gibt es von dem 1953 gebauten Borgward Hansa 1500 RS nur noch eins von ursprünglich lediglich drei Exemplaren. Jahrelang war das Auto verschollen, bis es in Schweden wieder auftauchte. Jetzt steht es für mehrere Monate unter einem Dunlopbogen im Miniaturformat - dem Markenzeichen von Le Mans - und kann von allen Seiten begutachtet werden. Gezeigt wird auch, dass bei dem Rennen technische Neuerungen ausprobiert und dann oftmals später in normalen Straßenfahrzeugen angewendet werden. "Es gab schon Autos, die mit Wasserstoff oder E-Fuel betrieben werden", erklärt Uli Ehret. "Es geht dort nicht nur um Highspeed."
Selbstredend, dass die in Sinsheim gezeigten Fahrzeuge für den Otto Normalverbraucher nicht zu bezahlen wären. Ehret spricht von sechsstelligen, teilweise siebenstelligen Beträgen - pro Fahrzeug. Aus ganz Europa wurden die Rennwagen in den Kraichgau gebracht. Ein "richtiges Brett" nennt Andreas Hemmer, Leiter des Technik-Museums Speyer, die Ausstellung. "Wir sind sehr stolz darauf, die Fahrzeuge so zeigen zu können."