Kommentar zu steigenden Holzpreisen: Das ist kein zufälliger Flügelschlag
Der Holzmarkt zeigt, wie komplex die globalen Zusammenhänge inzwischen sind. Ein Meinungsbeitrag.
Gerne bemühte man vor einigen Jahren die Chaostheorie von Edward Lorenz, der zufolge der Flügelschlag eines Schmetterlings in Brasilien einen Wirbelsturm auslösen könnte, der Texas verwüstet. So ähnlich mag es einem vorkommen, wenn ein unscheinbarer Bergkiefernkäfer in Kanada die deutschen Hausbauer ein kleines Vermögen kosten kann. Doch mit Chaos und Zufall hat das wenig zu tun.
Hier kommen schlicht mehrere Faktoren zusammen, die alles andere als zufällig wirken. An erster Stelle steht die Corona-Krise, die vor einem Jahr ein Schockerlebnis für die Menschen war – weltweit und gleichzeitig. Es folgten massive Hilfszahlungen nicht nur in den USA, durch die inzwischen Teile der Wirtschaft schon zu überhitzen drohen. Örtlich ebenfalls nicht begrenzt wirkt der Klimawandel, der die Ausbreitung von Schädlingen wie dem Borkenkäfer begünstigt. Zusammengenommen kommt es damit zu den heftigen Turbulenzen auf dem Holzmarkt, die kaum noch zu beeinflussen sind.
Die Entwicklung steht damit stellvertretend für vieles, mit dem wir uns auseinandersetzen müssen. Die Welt ist ein Stück unsicherer geworden. Klimawandel, Pandemie oder Welthandel können nicht wegdiskutiert, abgeschafft oder geleugnet werden. Es braucht entschlossenes Handeln und Zusammenarbeit.
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