Castor-Transport: „Widerstand findet keinen großen Anklang“
Die Menschen in der Region haben sich an die Castor-Transporte auf dem Neckar gewöhnt. Vereinzelt sind auch beim vierten Transport Aktivisten unterwegs – doch ihr Protest bleibt weitgehend unbeachtet.
Nach Angaben der Polizei waren bei der Mahnwache auf der Otto-Konz-Brücke in Heilbronn rund 15 Aktivisten präsent, wenig später auf Höhe Sontheim gingen Protest-Schwimmer ins Wasser. Sie konnten den Transport für kurze Zeit aufhalten.
„In der Bevölkerung findet der Widerstand keinen großen Anklang“, sagt Polizeisprecher Armin Förster vom zuständigen Präsidium Einsatz in Göppingen. „Noch ein weiterer Transport, dann ist das ja auch erledigt.“
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Herbert Würth vom Atomgegner-Bündnis „Neckar castorfrei“ sagt, es sei auch für sie schwierig, werktags Unterstützer zu finden. Viele müssten sich von der Arbeit freinehmen. Ihm sei es wichtig, zu betonen: „Hier sind 159 Kilogramm Plutonium unterwegs.“ 8 Kilo brauche man, um eine Atombombe zu bauen. Mit dieser Aussage wolle er allen eine Einschätzung geben, was da eigentlich auf dem Neckar unterwegs sei.
Gegner kritisieren "Geisterfahrt"
Die Atomkraft-Gegner hatten zudem kritisiert, dass der Castor-Transport zur Nachtzeit in Obrigheim gestartet war und dies als „Geisterfahrt“ bezeichnet. Ein Polizeisprecher sagte dazu, dass der frühe Start gewährleiste, dass der Transport vor Einbruch der Dunkelheit in Neckarwestheim angekommen sei.
Der erste Castortransport ist Ende Juni erfolgt. Der zweite und dritte Transport sind im September und im Oktober über die Bühne gegangen. Der Energiekonzern EnBW will auch den fünften und damit letzten Transport noch in diesem Jahr abschließen.
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