Busunternehmen Hacker aus Sinsheim-Reihen fährt nicht mehr
Die insolvente Firma aus Sinsheim hat den Betrieb eingestellt. Wer eine Reise gebucht hat, soll entschädigt werden. Der Schülerverkehr im Neckartal ist neu organisiert worden.

Das insolvente Reisebusunternehmen Hacker aus Sinsheim hat inzwischen seinen Betrieb eingestellt. Das teilte ein Sprecher des Insolvenzverwalters auf Anfrage mit. Die Firma war im September vergangenen Jahres in die Insolvenz gerutscht.
Alle für Herbst und Winter geplanten Busreisen wurden daraufhin abgesagt. Der Linien- und Schülerverkehr in Gundelsheim, Bad Friedrichshall und Neckarsulm fand aber zunächst statt.
Warum der letzte Investor absprang
Zum 1. November war dann aber Schluss, berichtet der Sprecher von Insolvenzverwalter Holger Blümle: "Der letzte verbliebene potenzielle Investor hatte kurz vor Eröffnung des Insolvenzverfahrens mitgeteilt, dass er aufgrund der fehlenden Planungssicherheit für die Aufträge und die nicht kalkulierbaren Kraftstoffpreise von einem Einstieg bei Hacker Touristik Abstand nehmen muss."
Hauptursache für die Insolvenz waren die Folgen der Corona-Absagen und die stark gestiegenen Kosten für Kraftstoff, hieß es bereits im September. Zusätzlich zur Ungewissheit, wie sich die Kraftstoffpreise weiter entwickeln werden, sei die Tatsache gekommen, dass die Verträge für die von Hacker gefahrenen Linien- und Schulverkehre nicht mit der vollen Laufzeit hätten übertragen werden können - über eine sogenannte Notvergabe wären maximal zwei Jahre möglich gewesen, womit offen blieb, ob der Investor auch 2024 den Zuschlag erhalten würde.
Beim Linienverkehr sprangen andere ein
Immerhin hat sich für die ÖPNV-Kunden in der Region kaum etwas geändert: In Absprache mit den Auftraggebern wurden die Touren und Linien von Hacker nach Einstellung des Betriebs von der SWEG und der Deutschen Bahn übernommen oder neu vergeben. "Damit ist es gelungen, den Linien- und Schülerverkehr ohne Unterbrechung aufrechtzuerhalten", sagt der Sprecher.
Kunden, die Busreisen gebucht hatten, seien durch deren Absage keine finanziellen Nachteile entstanden, erklärt er weiter. Anzahlungen seien über Reisesicherungsscheine abgesichert gewesen. Mitarbeiter von Hacker und der Insolvenzverwaltung hätten sichergestellt, dass die Betroffenen ihre Anzahlungen zurückerhalten.
Mitarbeiter werden entlassen
Insgesamt verlieren durch die Insolvenz 24 Beschäftigte ihre Arbeit. "Zuverlässige Fachkräfte werden aktuell gesucht", meint aber der Sprecher. "Herr Hacker unterstützt die Mitarbeiter dabei aktiv."
Insolvenzverwalter Blümle führe nun Gespräche mit möglichen Käufern für die Busse oder das Betriebsgelände mit Büros, Hallen- und Abstellflächen im Industriegebiet Oberer Renngrund in Sinsheim-Reihen, das das Unternehmen 2016 bezogen hat. Hacker war 1986 gegründet worden.