Stimme+
Offenau/Bad Wimpfen
Lesezeichen setzen Merken

Nach Brand von Autos beim Talmarkt: Wer für die Bodensanierung zahlt

   | 
Lesezeit  1 Min
Erfolgreich kopiert!

Ein Feuer zerstört Anfang Juli 16 Autos von Besuchern des Bad Wimpfener Talmarkts. Hinterher lässt das Landratsamt Heilbronn den Boden abtragen. Die Ausgaben dafür sind nun beglichen.

Ein Großaufgebot an Feuerwehrleuten ist beim Großbrand Anfang Juli auf Offenauer Gemarkung im Einsatz.
Ein Großaufgebot an Feuerwehrleuten ist beim Großbrand Anfang Juli auf Offenauer Gemarkung im Einsatz.

Anfang Juli waren bei einem Brand am Rande des Bad Wimpfener Talmarkts elf Autos komplett zerstört und fünf weitere stark beschädigt worden. Die Fahrzeuge parkten trotz eines Verbots auf einem abgeernteten Stoppelacker auf der Gemarkung Offenau. Ermittlungen der Polizei ergaben, dass das Feuer von einem tiefergelegten Opel Vectra C ausging. Die Flammen griffen auf die anderen Wagen über. Die zum Zeitpunkt 35 Jahre alte Opel-Fahrerin stammte nach Angaben der Polizei aus dem Neckar-Odenwald-Kreis. 

Das Landratsamt Heilbronn ließ den betroffenen Boden abtragen und untersuchen. Anschließend wurde die Erde fachgerecht entsorgt. Die Kosten dafür beziffert Behördensprecherin Lea Mosthaf mit knapp 33.000 Euro. Diese Ausgaben seien von der Versicherung der Frau bezahlt worden, von deren Opel das Feuer ausging. 


Brand beim Talmarkt Bad Wimpfen: Es roch nach Öl und Alu-Teile lagen herum

Die Ausgaben waren entstanden, weil Mitarbeiter des Landratsamts Heilbronn am Brandtag vor Ort waren. Sie nahmen nach Angaben von Behördensprecherin Mosthaf auf den verbrannten Feldern Mineralölgeruch wahr und fanden in der Nähe der Autos geschmolzene Aluminiumteile. Weil das betroffene Gelände in der Neckartalaue lag und damals Niederschläge zu erwarten waren, habe das Landratsamt schnell gehandelt. Es veranlasste am Tag nach dem Feuer die Bodensanierung. Ein Ingenieurbüro wurde beauftragt und ein Gutachter begleitete den Vorgang. Die Erde wurde abgetragen, verladen und in ein Zwischenlager transportiert. Das Erdmaterial wurde beprobt und anschließend fachgerecht entsorgt.

Verfahren gegen Geldauflage eingestellt

Die Staatsanwaltschaft Heilbronn stellte im Oktober das Verfahren gegen die verantwortliche 35-jährige Fahrerin mit einer Geldauflage ein. Ihr wurde fahrlässige Brandstiftung vorgeworfen. Bei der Geldauflage handelte es sich um einen Betrag im mittleren dreistelligen Bereich.

Für die Schäden von rund 400.000 Euro an den betroffenen Autos kommen nach Angaben von Dieter Roßkopf, Rechtsanwalt in Heilbronn, die jeweiligen Teil-Kasko-Versicherungen auf. Eine Kasko-Versicherung ist gesetzlich jedoch nicht zwingend vorgeschrieben. Autobesitzer können auf sie verzichten. Wer keine hat, muss den Schaden aus eigener Tasche zahlen. Es sei denn, er fordert das Geld von der Haftpflichtversicherung der Verursacherin. 

 

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Neueste zuerst | Älteste zuerst | Beste Bewertung
Keine Kommentare gefunden
  Nach oben