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Blitz, Donner und Starkregen wüten über der Region – Blitzeinschlag nahe Ludwigsburg

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Erst enorme Hitze, dann Gewitter: Gebietsweise blitzte und donnerte es heftig in der vergangenen Nacht in der Region Heilbronn. Dazu ging stellenweise starker Regen nieder. Es gab kaum Schäden, die Feuerwehr registrierte ein paar kleinere Einsätze.

Menschen schauen sich auf einem Aussichtspunkt eine heraufziehende Gewitterfront an.
Menschen schauen sich auf einem Aussichtspunkt eine heraufziehende Gewitterfront an.  Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Heftige Unwetter haben am Dienstagabend zuerst den Osten Frankreichs getroffen und sind dann in den Südwesten Deutschlands weitergezogen. Auch in Baden-Württemberg richtete die Gewitterfront nach Temperaturen von bis zu 37 Grad bei Tage Schäden an, jedoch in geringerem Ausmaß. Es habe eine Vielzahl von Einsätzen wegen umgestürzter Bäume gegeben, teilte die Polizei Freiburg mit. «Bei uns geht es wirklich rund», berichtete ein Polizist in Reutlingen am Abend. Es gebe wegen des schweren Sturms mehrere Verkehrsunfälle mit Verletzten. 

Zum Teil heftige Gewitter mit starkem Wind: Kaum Schäden in der Region

Fünf Einsätze gab es nach Angaben von Frank Zimmermann, stellvertretender Kommandant der Heilbronner Berufsfeuerwehr, in der Nacht auf Mittwoch, 12. Juli, in der Region Heilbronn. Schäden größeren Ausmaßes sind keine bekannt. In Heilbronn-Kirchhausen wurde gegen 23 Uhr ein Windbruch gemeldet, ein Baum lag auf der Straße. In Böckingen war ein Einlauf verstopft, was kurzzeitig zu einer Straßenüberflutung führte. Auch in Sontheim war die Feuerwehr unterwegs.

 Foto: Lars Küssner

Im Landkreis Heilbronn rückten die Freiwilligen Feuerwehren in Talheim und in Löwenstein-Hirrweiler aus. In Talheim gab es einen Erdrutsch, der gesichert wurde. In Hirrweiler rückten Einsatzkräfte zu einem Windbruch aus. Entwarnung kam außerdem aus dem Hohenlohekreis. Kreisbrandmeister Torsten Rönisch zufolge gab es keine nennenswerten Einsätze in der Nacht. Ein Baum sei umgestürzt.

 


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Spektakuläre Blitze am Heilbronner Nachthimmel

Blitze erhellen den Himmel über Schozach.
Blitze erhellen den Himmel über Schozach.  Foto: Reyle / echo24.de

Das schwere Gewitter über der Region Heilbronn sorgte auch für spektakuläre Bilder. Über Schozach konnten zum Beispiel ein Netz aus Blitzen eingefangen werden. Der Deutsche Wetterdienst gab für die Nacht auf Mittwoch die „Warnstufe 3“ aus. Was diese Warnstufe genau bedeutet, erklären unsere Kollegen des Nachrichtenportals Echo24

 


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Polizei rückt wegen Unwetter zu zahlreichen Einsätzen aus

Auch in der Region rund um Reutlingen mussten Polizei und Feuerwehr zu zahlreichen Einsätzen ausrücken. «Bei uns geht es wirklich rund», berichtete ein Polizist am Abend in Reutlingen. Es gebe wegen des schweren Sturms mehrere Verkehrsunfälle mit Verletzten. Gegen 23 Uhr gab es nach DWD-Angaben weitgehend Entwarnung für Baden-Württemberg und die Gewitter zogen weiter in Richtung Bayern.

Ein Blitz ist im Kreis Ludwigsburg in das Dach eines Wohnhauses eingeschlagen und hat einen Brand ausgelöst. Die Bewohner konnten sich am Dienstagabend in Sicherheit bringen, so dass niemand bei dem Brand verletzt wurde, wie die Polizei mitteilte. Das Gebäude ist allerdings nicht mehr bewohnbar, die Bewohner mussten privat unterkommen. Der Schaden beläuft sich nach ersten Schätzungen auf rund 250.000 Euro.

In der Bodensee-Region wurde gegen 23 Uhr vor extremem Unwetter der höchsten Warnstufe 4 gewarnt. Ein Polizeisprecher in Ravensburg sagte am Abend, die Einsatzlage sei nicht überschaubar, weil ständig Notrufe eingingen. Verletzte seien zunächst aber nicht gemeldet worden. Es seien viele Bäume umgeknickt und Dächer abgedeckt worden. Vor allem in Sigmaringen, Ravensburg und im Bodenseekreis war ein sehr schweres Gewitter aktiv.

Schneise der Verwüstung im Saarland

Blick auf stark beschädigte Hausdächer im saarländischen Asweiler.
Blick auf stark beschädigte Hausdächer im saarländischen Asweiler.  Foto: BeckerBredel/dpa

Im Saarland war bereits am frühen Abend der kleine Ort Asweiler besonders getroffen worden. Dort wütete ein Sturm in einer Schneise von etwa 100 Metern. Rund 30 Gebäude wurden beschädigt. Ob es sich dabei um einen Tornado handelte, war zunächst noch unklar. Verletzt wurde niemand. Ein großes Aufgebot von Feuerwehr, THW und Polizei war vor Ort. Der saarländische Innenminister Reinhold Jost (SPD) teilte mit, rund 30 Gebäude seien beschädigt worden. Glücklicherweise seien keine Menschen verletzt worden. «Das Schadensbild hatte Schlimmeres befürchten lassen», sagte der Innenminister. Die Bevölkerung sei im Dorfgemeinschaftshaus versorgt worden.

Unwetter wüten in verschiedene Orte in Frankreich besonders stark 

In Frankreich hatte das Unwetter zuvor gewütet. In Dijon stürzte die Decke eines Supermarktes ein, in Vichy wurden 30 Bäume entwurzelt. Aus verschiedenen Orten der Region verbreiteten Einwohner Fotos großer Hagelkörner, die mit den Sturmböen herunterkamen, berichteten der Sender BFMTV und die Zeitung «Le Parisien». Menschen kamen zunächst nicht zu Schaden. In Dijon und Mulhouse wurden Sturmböen mit einer Geschwindigkeit von über 100 Kilometern pro Stunde registriert. Die französische Bahn stellte auf einigen Strecken aus Sicherheitsgründen den Verkehr ein.

Experten hatten empfohlen, Fenster und Türen bei dem Unwetter geschlossen zu halten, Gegenstände im Freien zu sichern und Abstand von Gebäuden, Bäumen, Gerüsten und Hochspannungsleitungen zu halten. Menschen sollten sich möglichst nicht im Freien aufhalten.

In Bayern und Baden-Württemberg war es am Dienstag vor den Unwettern zuvor am heißesten in Deutschland gewesen. Meteorologin Ursula Papassimeon vom Deutschen Wetterdienst (DWD) sagte, mit 37,2 Grad sei in Möhrendorf-Kleinseebach (Bayern) die Spitzentemperatur gemessen worden. Im Kitzingen (Bayern) sowie in Lahr/Schwarzwald und Notzingen (beide Baden-Württemberg) zeigten die Thermometer laut DWD 37,0 Grad.

 

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