Bilanz nach erstem Schultag mit Maskenpflicht in Heilbronn
In Heilbronn gilt schon am Freitag die Maskenpflicht im Unterricht ab Klasse fünf, ab Montag ist das landesweit Pflicht.

In der Stadt Heilbronn gilt seit Freitag an weiterführenden Schulen eine Maskenpflicht im Unterricht. An der Elly-Heuss-Knapp-Gemeinschaftsschule ist der erste Schultag reibungslos gelaufen. Schüler zeigen Verständnis, Lehrer stellen den Unterricht um. Weil nun auch landesweit eine kritische Corona-Marke überschritten wurde, gilt die Maskenpflicht an weiterführenden Schulen ab Montag überall. Maskenpausen gibt es nicht.
Lehrerin vermisst die Mimik im Unterricht
Ein bisschen nervig sei es schon, eine Maske im Unterricht zu tragen, findet eine Neuntklässlerin der Elly-Heuss-Knapp-Gemeinschaftsschule. "Darunter versteht man sich so schlecht." Ihr Mitschüler hat mit dem Schutz keine Schwierigkeiten. "Ich finde die Maske gut, es geht ja um unsere Sicherheit." Ihre Lehrerin Isabel Grau macht an den Masken nur einen Nachteil aus: "Man sieht die Mimik nicht mehr." Das Persönliche im Unterricht fehle, das sei schade.
Rektor zieht ein positives Fazit
An der Elly-Heuss-Knapp-Gemeinschaftsschule gilt wie überall an den weiterführenden Schulen der Stadt Heilbronn eine Maskenpflicht - seit Heilbronn zum Corona-Risikogebiet wurde auch im Unterricht. Rektor Harald Schröder zieht ein positives Fazit. Maskenverweigerer seien an der Schule ohnehin nie ein Thema gewesen. Was ihn besonders freut, ist das Verhalten an der angeschlossenen Grundschule.
Dort gilt keine Maskenpflicht, zudem darf Rektor Schröder keinen Schüler bitten, eine Maske zu tragen. Trotzdem trügen auch dort viele Kinder den Schutz in den Gängen. Das zeige den "verantwortlichen Umgang" miteinander, sagt Schröder. Dass dies funktioniert, führt er auf regelmäßiges Informieren zurück. Die Lehrer haben mit Kindern über Corona und darüber gesprochen, wie man sich schützen könne. Mit Argumenten könne man überzeugen, sagt Schröder.
Kultusministerium will keine Maskenpause
Die Maskenpflicht gilt seit diesem Schuljahr auf dem gesamten Gelände und in den Gängen, jetzt auch noch in den Zimmern - und damit den ganzen Schultag nahezu nonstop. Eine Maskenpause ist nicht vorgesehen, darauf weist das Kultusministerium auf Anfrage hin. Dies sei nicht vorgesehen, sagt Christine Sattler, Pressesprecherin des Ministeriums. "Eine Ausnahme bei der Maskenpflicht besteht nur bei der Nahrungsaufnahme." Diese Regelungen sei auch in anderen Bereichen wie dem öffentlichen Personennahverkehr zu finden - "unabhängig davon, ob eine Zugfahrt eine halbe Stunde oder sieben Stunden dauert".
Den Technikunterricht an der Heuss-Gemeinschaftsschule umgestellt hat Saskia Hallass. Weg von der Werkbank geht sie mit den Siebenern, jetzt steht Theorie im Klassenzimmer an, wo Abstände besser gewahrt werden können. "Werkstoffkunde ist sehr dankbar", sagt sie. Der Unterricht mit Maske funktioniert ihrer Ansicht nach besser als erwartet. Für einen Schüler ist es aber unangenehm: "Man fängt an zu schwitzen."
Am ersten Tag mit Maskenpflicht sei es ein paar Schülern schlecht gewesen, und sie seien abgeholt worden, berichtet Rektor Harald Schröder. Er weiß aber nicht genau, worauf das Unwohlsein zurückzuführen ist.