Badewelt Sinsheim hält an Ausbauplänen fest
Die Corona-Pandemie bringt viele Thermen in schwieriges Fahrwasser. Für die Badewelt Sinsheim, größte Anlage ihrer Art in der Region, ist die Geschäftsleitung zuversichtlich. Doch wann kommt das geplante Spaßbad mit Rutschen?

Wie andere Spaß- und Freizeitbäder ist die Badewelt Sinsheim in der Corona-Zwangspause. Es ist ein weiterer Schlag in einer schwierigen Saison. "Aber wir bekommen auch den zweiten Lockdown abgebildet", sagte Edelfried Balle schon, bevor die erneute Verschärfung der Maßnahmen beschlossen wurde. Balle, der bei der Friedrichshafener Firmengruppe Wund als Geschäftsführer für die Bäder zuständig ist, sieht den Standort in einer robusten Situation. "Unter den widrigen Bedingungen kommen wir gut durch die Krise." Zuletzt hatten Meldungen aus der Region Stuttgart in der Branche für Unruhe gesorgt. So hat der Betreiber des Wonnemar in Backnang Insolvenz angemeldet.
Familien als neue Zielgruppe
"Wir sind dran", bestätigt derweil Bäder-Geschäftsführer Edelfried Balle die Pläne für Sinsheim. "Das wird kommen. Die Frage ist, ob es vielleicht etwas später kommt." Im Fokus steht dabei schon lange ein Spaßbad-Komplex mit Rutschen, der in anderen Bädern der Wund-Gruppe unter dem Namen Galaxy firmiert. Bislang richtet sich die Badewelt mit ihren zuletzt mehr als 700.000 Besuchern pro Jahr überwiegend an Wellnesspublikum. Mit den Rutschen würde eine offene Flanke geschlossen, weil die Anlage dann verstärkt Familien als Zielgruppe ansprechen könnte. Was darüber hinaus kommt, ist offen.
Im Gespräch war auch immer wieder eine Erweiterung der Saunalandschaft. Ganz so groß, wie sie der frühere Firmen-Patriarch Josef Wund angekündigt hat, wird die Erweiterung vermutlich nicht ausfallen. Der Unternehmer und "Bäderkönig" wollte Sinsheim mit Investitionen von mehreren Hundert Millionen Euro zur weltweit größten Therme machen und auch gleich mehrere Hotels bauen. Bevor es an die Umsetzung ging, kam Wund 2017 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. Für den Galaxy-Rutschenpark hat Sinsheim ein städtisches Grundstück reserviert. Oberbürgermeister Jörg Albrecht rechnet fest damit, dass der Anbau kommt. "Wir haben da keinerlei Zweifel." Dass die unsichere Wirtschaftslage das Vorhaben nicht gerade beschleunigt, sei verständlich, so Albrecht: "Wir rechnen aber trotzdem damit, dass sich hier 2021 Entscheidendes tut."
Stadt setzt voll auf Freizeiteinrichtungen
Sinsheim setzt im Gewerbegebiet an der Autobahn voll auf Freizeit- und Erlebnisnutzung und hat dafür auf die Erweiterung knapper Industrieflächen verzichtet. Neben der Badewelt steht hier das Stadion von 1899 Hoffenheim. Nicht weit davon entfernt hat vergangenes Jahr die von der Hopp-Stiftung finanzierte Klima-Arena eröffnet, die mit einer Ausstellung für die Herausforderungen des Klimawandels sensibilisieren will.