Stimme+
Baden-Württemberg
Lesezeichen setzen Merken

Tödliche Badeunfälle in Heilbronner Region: Rettungsschwimmer warnt vor Gefahren

   | 
Lesezeit  1 Min
Erfolgreich kopiert!

Alkohol, Leichtsinn oder Strömungen: Es gibt einige Gründe, warum ein Badeausflug tödlich enden kann. Die DLRG veröffentlichte nun die Fallzahlen für Baden-Württemberg – auch der Raum Heilbronn war schon betroffen.

 

Am Breitenauer See im Landkreis Heilbronn ereigneten sich in der Vergangenheit mehrere tödliche Badeunfälle.
Am Breitenauer See im Landkreis Heilbronn ereigneten sich in der Vergangenheit mehrere tödliche Badeunfälle.  Foto: Berger, Mario

Für Dutzende Menschen in Baden-Württemberg endete im Sommer 2023 ein Badeausflug tödlich. Darüber informierte jüngst die Deutsche-Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Und die Anzahl steigt: Während im Jahr 2022 noch 29 Menschen in Flüssen, Seen oder Bächen ums Leben kamen, so waren es ein Jahr später 43, wie die DLRG berichtete. 

Tödliche Badeunfälle im Breitenauer See im Raum Heilbronn

Ein Blick ins Archiv zeigt: Auch im Raum Heilbronn hat es in der Vergangenheit immer wieder tödliche Unfälle gegeben. Zum Beispiel im Breitenauer See. Im Juli 2004 ertrank dort ein siebenjähriges Mädchen, das mit einem aufblasbaren Schwimmtier ins Wasser ging und später im Wasser treibend gefunden wurde, ein Jahr später kam ein 16-jähriger Junge ums Leben.

2012 verunglückte ein 26-jähriger Mann, 2017 ein 36-jähriger Mann beim Baden tödlich. Und 2010 ertrank ein 21-jähriger Mann im Badesee Ehmetsklinge in Zaberfeld. 

„Das ist traurig und tragisch“, sagt Axel Kunzmann, Vorsitzender des DLRG-Bezirks Heilbronn. Über die Jahrzehnte gesehen passierten tödliche Badeunfälle aber zum Glück sehr selten. 

Rettungsschwimmer erklärt Gründe für tödliche Badeunfälle

Wassersport, Alkohol, Leichtsinn oder Strömungen: Dem 65-Jährigen zufolge, der schon seit 50 Jahren als Rettungsschwimmer arbeitet, gibt es viele Gründe, warum es an Badeseen zu brenzligen oder im schlimmsten Fall gar zu tödlichen Situationen kommen kann.

Mit Alkohol funktioniere der Kreislauf nicht mehr so gut und die Risikobereitschaft werde größer, vor allem bei Männern. Auch seien Strömungen gefährlich, weil sie nicht zu sehen seien. „Selbst erfahrenen Rettungsschwimmer können sie zu schaffen machen.“

Gefahren am Badesee: "Fahrlässiges Verhalten" mit Kindern auf SUP-Boards

Und dann wäre da noch der Leichtsinn. Ein Bild, das Axel Kunzmann immer häufiger sehe: Papas, die ihr Kind vorn auf der Spitze eines Standup-Paddleboards platzieren. Der Nachwuchs trage „halblebig“ Schwimmflügel und dann werde weit in den See gepaddelt. „Das ist ein fahrlässiges Verhalten.“ Es sei nur Glück, dass bisher noch nichts passiert sei.

Axel Kunzmann appelliert vor allem an die altbewährten Baderegeln: „Vorher abkühlen und nicht einfach so ins Wasser springen, wenn der Körper erhitzt ist. Schon gar nicht kopfüber.“ Und: „Sich langsam reintasten.“

 

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Neueste zuerst | Älteste zuerst | Beste Bewertung
Keine Kommentare gefunden
  Nach oben