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Ausbaupläne für Frankenbahn: Regionalverkehr hat Priorität

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Verlässliche Regionalverbindungen statt IC und ICE: Das ist klare Priorität bei den Plänen zum Ausbau der Frankenbahn, der zentralen Nord-Süd-Schienenachse durch die Region. Auch wenn die politisch Verantwortlichen daran festhalten: Ein Fernverkehrsanschluss für Heilbronn ist derzeit kein Thema.

Seit Sommer liegt eine umfangreiche Studie vor, die Mängel auf der störungsanfälligen Strecke zwischen Stuttgart, Heilbronn und Würzburg aufzeigt und Lösungen vorschlägt. Projektbeteiligte, darunter die Anrainer-Landkreise, haben daraus drei Maßnahmenpakete geschnürt, deren Details unserer Redaktion vorliegen. Mit diesen Bündeln will die Region in Verhandlungen mit den Hauptgeldgebern Bund und Land gehen.

Für Anfang des Jahres ist auf Initiative des Heilbronner Landrats Norbert Heuser ein Frankenbahn-Gipfel in Möckmühl geplant. Dabei bestätigt sich: Alle Maßnahmen sind zunächst darauf ausgerichtet, den Regionalverkehr zu stabilisieren und Heilbronn verlässliche Anschlüsse an die Bahnknoten Stuttgart, Würzburg und Mannheim zu verschaffen.

Maßnahmenpakete mit Bund und Land diskutieren

Im ersten der drei Pakete geht es laut der schriftlichen Verhandlungsgrundlage um eine "Gateway-Strategie" zum Erreichen einer verbesserten Anbindung an den Fernverkehr der Region".


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Heilbronn, eines der wenigen deutschen Oberzentren ohne IC- und ICE-Anschluss, und andere regionale Knoten wie Lauda (Main-Tauber-Kreis) blieben "Gateway" - Zugangstor zum Fernverkehr ohne eigene Fernverbindungen. Die Ziele nehmen sich bescheiden aus und kosten doch viel Geld.

So sollen in einem ersten Schritt durch 20 Millionen Euro teure Korrekturen an der Trasse zwischen Osterburken und Würzburg drei Minuten eingespart werden. Das ergäbe mehr Luft für Umstiege auf den ICE. Wer etwa von Heilbronn über Würzburg nach Berlin will, verpasst derzeit häufig seinen Anschluss.

Politiker wollen weiter für IC kämpfen

Das zweite der vorgeschlagenen Maßnahmenpakete, die den Projektpartnern zufolge unabhängig voneinander umgesetzt werden könnten, umfasst vor allem Bahnsteigumbauten im Main-Tauber-Kreis. Erst im dritten stehen die großen Brocken - "langfristige Maßnahmen, die nur mit großem finanziellem Aufwand umzusetzen sind", wie es in der Vorlage heißt.

Darin enthalten ist etwa die Beseitigung des eingleisigen Engpasses bei Möckmühl-Züttlingen. Der Fokus aller Pläne liegt klar auf dem Regionalverkehr, dennoch betont Heilbronns OB Harry Mergel im Stimme-Interview: "Um eine Anbindung an den Fernverkehr kämpfen wir selbstverständlich weiter."

Die Pläne seien keine Absage an den Fernverkehr, bekräftigte auch Valentin Abel, FDP-Bundestagsabgeordneter und Verkehrspolitiker, beim Stimme-Redaktionsgespräch: "Wir können jetzt die Vorarbeit leisten, damit es mittelfristig wieder auf die Agenda kommt."

 

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