Audi und Porsche voll auf Strom getrimmt
Während die Audi-Mitarbeiter in der Region der Weltpremiere des Audi E-Tron GT entgegenfiebern, ist bei Porsche schon klar, dass der Fokus künftig deutlich stärker auf E-Autos gerichtet wird. Am Mythos der Marke soll das nichts ändern.

Seit Wochen haben die Audi-Mitarbeiter diesen Dienstag herbeigesehnt. Die Weltpremiere des Audi E-Tron GT aus Heilbronn ist mit Spannung erwartet worden. Obwohl sich das vollelektrische, viertürige Coupé fast 60 Prozent seiner Bauteile mit dem Porsche Taycan teilt, ist die Marke mit den vier Ringen vor allem optisch ihren eigenen Weg gegangen. Keine Frage: Nach dem Auto werden sich die Menschen umdrehen, wie einst beim R8.
Der erste Test steht zwar noch aus, doch das Team der Autostimme konnte bereits im Dezember 2020 als Beifahrer von Victor Underberg, Entwicklungschef bei Audi Sport, erleben, wie die Ingenieure auch bei der Abstimmung einen anderen Weg als die Kollegen von Porsche gegangen sind. Denn während beim Taycan fast alles der Fahrdynamik untergeordnet ist, soll der E-Tron GT quasi ein Alleskönner sein. Ein Gran Turismo – eine Synthese aus Eleganz, Komfort und Dynamik.
Nächster Porsche Macan wird ab 2022 elektrisch
Apropos Taycan. Angesichts der weltweit immer strengeren Abgasnormen kommt selbst ein Sportwagenbauer wie Porsche nicht um eine stärkere Elektrifizierung herum. „Wir bauen Autos, die keiner braucht, aber jeder haben will“, hat Unternehmensgründer Ferdinand Porsche einst gesagt. Nun geht es darum, diesen Spirit in die Mobilität der Zukunft zu transportieren. Porsche beschreitet den Weg konsequenter als viele andere Marken.
Zuerst hat die VW-Tochter den Diesel komplett aus dem Angebot verbannt. Es folgten zahlreiche Plug-in-Hybridmodelle. Nun steht mit dem Taycan das erste Elektroauto bei den Händlern. Der Nachfolger des Geländewagens Macan wird ebenfalls vollelektrisch angetrieben. Er steht dann auf der neuen Plattform PPE (Premium Platform Electric), die Porsche zusammen mit Audi entwickelt. Der Start der Produktion im Werk Leipzig ist für Herbst/Winter 2022 vorgesehen.
Bis auf den 911er wird alles elektrifiziert
Der Fahrplan der Zuffenhausener für die Zukunft steht. Der Klassiker, der Porsche 911, soll langfristig der einzige Verbrenner des Herstellers werden, aber mit E-Fuels fahren. Alle anderen Modelle sollen bis 2030 elektrifiziert sein. Dafür will die VW-Tochter in den kommenden fünf Jahren 15 Milliarden Euro in elektrische Antriebe investieren und schon im Jahr 2030 80 Prozent seiner Modelle rein elektrisch oder als Hybrid anbieten.
Das wird an der Faszination, die schon jeher von dem Sportwagenbauer ausging, nichts ändern. Der Mythos Porsche bleibt bestehen. Denn Elektromobilität und Sportlichkeit schließen sich nicht aus.


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