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Asiatische Hornisse: Große Gefahr für heimische Honigbienen

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Die Asiatische Hornisse ist in Baden bereits flächendeckend nachgewiesen. Die invasive Art aus Asien ist eine Gefahr für die heimische Honigbiene.

Die Verbreitung der Asiatischen Hornisse entlang der Rheinschiene. Bisher kommt sie vor allem in Baden vor.
Die Verbreitung der Asiatischen Hornisse entlang der Rheinschiene. Bisher kommt sie vor allem in Baden vor.  Foto: dpa (groß) / Screenshot LUBW (klein)

Gefahr für die heimische Honigbiene: Die Asiatische Hornisse ist in Baden-Württemberg auf dem Vormarsch. Die invasive Insektenart hat sich im Rhein-Neckar-Raum bereits großflächig ausgebreitet. Das Ausbreitungsgebiet zieht sich nach Süden die Rheinebene entlang bis in den südlichen Schwarzwald. Wie das Landesumweltamt auf einer Karte zeigt, sind Nester der Asiatischen Hornisse auch im Zabergäu, in Karlsruhe sowie im Raum Stuttgart entdeckt worden.

Die Spezies ist im Heilbronner Raum bisher noch nicht in Form von Nestern nachgewiesen, teilt der Vorsitzende des Bezirksimkervereins Heilbronn, Torsten Eberhard, mit. „Wir hatten im letzten Jahr den Fund eines einzelnen Tieres“, so der Imker. Dennoch gibt der Vereinsvorsitzende keine Entwarnung: „Für die Insekten ist es vom badischen Ausbreitungsgebiet zu uns keine Entfernung.“


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Die Asiatische Hornisse ist in Baden-Württemberg meldepflichtig. Das Landesumweltamt hat dazu seit 10. Mai eine Plattform im Internet eingerichtet. Meldungen sind auch bei den Landratsämtern sowie bei Imkervereinen und Verbänden möglich. Nachdem das Nest der nicht unter Naturschutz stehenden invasiven Art von Fachleuten eindeutig identifiziert ist, wird es "entnommen", also vom Ast oder der Hecke entfernt und vernichtet.

Warum ist die Spezies für die heimische Honigbiene so gefährlich?

Die Asiatische Hornisse benötigt für die Larvenaufzucht proteinhaltige Beute, die im Spätsommer und Frühherbst zu einem Großteil aus Honigbienen bestehen kann. „Natürlich könnten sie auch heimische Wespen jagen, einfacher ist es aber, sich vor dem Flugloch des Bienenstocks auf Lauer zu legen und die ausfliegenden Bienen zu schnappen“, berichtet Helmut Horn, Vorsitzende des Landesverbands Württembergischer Imker.

Wie das Landesumweltamt mitteilt, wurden die Asiatische Hornisse in Europa erstmals 2004 im Süden von Frankreich nachgewiesen. Von dort hat sich die Art rasant über ganz Frankreich und Teilen angrenzender Länder ausgebreitet. Nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen gehe diese Invasion auf eine befruchtete Königin zurück, die vermutlich mit einer Warenlieferung aus ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet in Asien eingeschleppt wurde, so das Ministerium.

Im Vergleich zur heimischen und geschützten Europäischen Hornisse sind die Völker der Asiatischen Hornisse bedeutend größer. Während das Primärnest, das im Frühjahr entsteht, etwa die Größe eines Fußballes erreicht, kann das zweites Nest, das Asiatische Hornissen im Sommer bauen, einen Durchmesser von bis zu einem Meter erreichen und bis zu 2000 Arbeiterinnen und 500 Geschlechtstiere beherbergen. Häufig hängt das kugelförmige Sekundärnest hoch oben in Baumkronen und wird nicht oder erst nach dem Laubfall entdeckt.

Wie gefährlich ist der Stich einer Asiatischen Hornisse?

Für einen Menschen ohne einschlägige Allergie sei der Stich generell ungefährlich, meint Bernhard Aigner. Er ist ehrenamtlicher Fachberater für Wespen und Hornissen sowie Bienensachverständiger für den Raum Eppingen-Gemmingen-Kirchardt. „Ich gehe davon aus, dass ein Stich nicht schwerwiegender wirkt, als der unserer einheimischen Bienen, Wespen und Hornissen.“

 

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