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Arbeitskreis: Bei Moschee-Frage nicht nur auf den Verkehr achten

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Der Christlich-Islamischer Arbeitskreis wünscht sich einen konstruktiven Dialog in Sachen Moschee-Neubau. Das Projekt könnte im bunten Heilbronn ein positives Signal für geglückte Partizipation und Integration setzen.

Die Visualisierung zeigt den Moschee-Neubau an der Weinsberger Straße, dessen Realisierung bisher an der Abbiegesituation scheitert.
Foto: Müller Architekten
Die Visualisierung zeigt den Moschee-Neubau an der Weinsberger Straße, dessen Realisierung bisher an der Abbiegesituation scheitert. Foto: Müller Architekten  Foto: Müller Architekten

Die Diskussion um den von der türkisch-islamischen Ditib-Gemeinde geplanten und vom Heilbronner Gemeinderat wegen Verkehrsfragen gekippten Moschee-Neubau kommt nicht zur Ruhe. Nun meldet sich in einem Brief an Oberbürgermeister Harry Mergel, Gemeinderat und Ditib-Vorstand Erdinc Altuntas der Christlich-Islamischen Arbeits-Kreis (CIAK) Heilbronn zu Wort, eine vor 20 Jahren von Vertretern christlicher Gemeinden und Moscheen gegründete Gruppe, die sich für "ein gutes und friedvolles Miteinander in unserer Stadt" engagiert und dafür wirbt.

Gutachten zum Straßenverkehr

Nach Gesprächen mit Ditib zeigt der CIAK Verständnis für deren Enttäuschung, zumal die Ablehnung des Bebauungsplans nach langjährigen Verhandlungen und einigen Nachbesserungen letztlich überraschend gewesen sei. Gleichzeitig fragen sich die AK-Mitglieder, "wie es kam, dass die offensichtlich noch bestehenden Probleme vor allem zur Verkehrssituation nicht im Vorfeld genügend besprochen und geklärt werden konnten". Gleichzeitig begrüßt es der AK, dass ein Gutachten über Auswirkungen auf den Straßenverkehr durch den Neubau in Auftrag gegeben wird. Dadurch könnte die Diskussion "sicherlich sachlich noch fundierter weitergeführt werden".

Miteinander der Religionen fördern

Im Übrigen habe der CIAK "sehr gute Erfahrungen mit einer Gesprächskultur, die immer wieder notwendig macht, genau hinzuhören, um den anderen zu verstehen und genau zu formulieren, um vom anderen verstanden zu werden". Das erfordere auch Mühe und Geduld, sei aber für ein gelingendes Miteinander in einer Stadt auch für das Miteinander der Religionen unbedingt notwendig.


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Mögliche Vorbehalte offen ansprechen

Deshalb bittet der CIAK die Stadtverwaltung, den Gemeinderat und Vertreter der Ditib-Gemeinde, "in einer neuen Initiative einen klärenden Dialog darüber aufzunehmen, wie eine Lösung gefunden werden kann", die für alle Beteiligten annehmbar sei. Besonders wichtig scheint dem AK die Frage: Sind neben der angespannten Verkehrssituation noch andere Probleme und Sorgen ausgesprochen oder unausgesprochen vorhanden? Vorbehalte und Kritik sollten angemessen, offen und ehrlich in die Gespräche eingebracht werden. Die bisherige "engagierte Politik der Stadt, die stets aktiv Partizipation und Integration" gefördert habe, würde durch die Bewältigung dieses Konfliktes einen wichtigen Impuls erhalten.

Teils prominente Mitglieder

CIAK-Sprecher ist Abdulhamid Andreas Tittus vom Deutschsprachigen Muslimkreis. Zu den Unterzeichnern gehören Serdar Eroglu von der Fatih-Moschee, der katholische Augustinus-Pfarrer Markus Pfeiffer, sein Gemeindereferent Aslan Demir, der evangelische Nikolai-Pfarrer Steven Häusinger, der auch Grünen-Stadtrat ist, Nikolai-Kirchengemeinderat Bernd Philipp sowie Gunhild Riemenschneider, Leiterin der Evangelischen Erwachsenenbildung.

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