Regenfälle: Auch in der Region Heilbronn und im Hohenlohekreis steigt das Grundwasser
Die starken Regenmonate Oktober und November lassen das Grundwasser in Baden-Württemberg ansteigen. Auch in der Region Heilbronn und im Hohenlohekreis nimmt der Boden die Feuchtigkeit auf und das Grundwasser bildet sich neu. Wenn auch zeitverzögert.
Das Grundwasser in Baden-Württemberg steigt wieder an. Rekordverdächtige und langanhaltende Niederschläge im Oktober und im November sorgten dafür, dass der Boden im Land die Feuchtigkeit aufnehmen konnte und das Wasser durchsickerte.
Wie das Landesamt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) jetzt auf Anfrage der Heilbronner Stimme mitteilt, gilt das eingeschränkt auch für Stadt- und Landkreis Heilbronn sowie den Hohenlohe-Kreis. „Im Neckarbecken einschließlich der Region Heilbronn hat die Neubildung des Grundwassers ebenfalls eingesetzt, aber leicht zeitverzögert und weniger ausgeprägt“, so die Sprecherin des LUBW, Tatjana Erkert.
Die Niederschläge im Landkreis Heilbronn, in der Stadt Heilbronn und im Hohenlohe-Kreis waren in diesem Herbst überdurchschnittlich hoch. Laut LUBW entsprachen die Regenfälle im Oktober etwa 130 Prozent und im November rund 200 Prozent der langjährigen Mittelwerte von 1991 bis 2020.
Zeitlich ausgedehnte Niederschläge waren in den vergangenen Jahren eher selten.
Diese Niederschlagsmengen seien zwar sehr überdurchschnittlich, aber nicht rekordverdächtig, so die Pressesprecherin. In jüngster Vergangenheit seien etwa der April 2023 und der September 2022 ebenfalls sehr nass gewesen. Die Besonderheit der Niederschlagsepisode im Herbst liege eher in der mehrere Wochen anhaltenden Dauer als in der Intensität. „So genannte Landregen, also zeitlich und räumlich ausgedehnte Niederschläge, waren in den vergangenen Jahren eher selten“, so die Sprecherin des LUBW.
Die Grundwasserneubildung hängt sehr stark von der Art des Niederschlags ab. „Im Gegensatz zum Landregen hat das Wasser bei kurzzeitigen Starkniederschlägen keine Zeit, in den Boden einzudringen und fließt überwiegend oberirdisch ab“, so Tatjana Erkert. Neben der Art des Niederschlags spielten aber noch weitere Randbedingungen eine wichtige Rolle, insbesondere die Bodenfeuchte. „Der Grundwasserneubildungsprozess kann ausschließlich bei ausreichend gefülltem Bodenwasserspeicher stattfinden“, so die Pressesprecherin Die besten Voraussetzungen für die Bildung von Grundwasser lägen im Winter vor. Im Sommer finde aufgrund des hohen Wasserbedarfs der Vegetation und der hohen Verdunstung im Regelfall kaum Neubildung statt.
Landesweit liegt das Grundwasser aktuell auf überdurchschnittlichem Niveau
Nach den steilen Anstiegen seit etwa Mitte November bewegen sich die Grundwasserverhältnisse aktuell landesweit auf überdurchschnittlichem Niveau. Laut LUBW seien in den Landkreisen Heilbronn und im Hohenlohe-Kreis sind ähnliche Entwicklungen zu verzeichnen. „Wobei die Quellen und die gewässernahen Grundwassermessstellen besonders deutlich angestiegen sind und örtlich bereits hohe Grundwasserverhältnisse beobachtet werden“, erklärt Tatjana Erkert.
Angesichts der aktuell günstigen Grundwassersituation auf überdurchschnittlichem Niveau wären laut LUBW mittlere Witterungsverhältnisse in den kommenden Monaten optimal. Bei Starkregen gehe das Grundwasser leer aus. „Eine anhaltende Trockenperiode im kommenden Frühjahr würde rückläufige Verhältnisse vor den neubildungsarmen Sommermonaten bewirken“ so die Sprecherin des Landesamts. Bei weiterhin feuchter Witterung sei aktuell mit weiteren Anstiegen auf ein hohes Niveau in den kommenden Wochen zu rechnen.