Abschied vom großen Württemberger Weinbotschafter Michael Graf Adelmann
Er war lange einer der ganz großen und innovativen Weinbotschafter. Für Württemberger Wengerter stieß er die Tür zur Wein-Welt auf. Kurz vor Weihnachten ist Michael Graf Adelmann aus Kleinbottwar nach einer schweren Krankheit im Alter von 76 Jahren gestorben.
Als er bei einem Stimme-Forum mit Star-Kritiker Stuart Pigott einmal gefragt wurde, wie er denn gerne angesprochen würde, gab der Graf "Bürger Adelmann" zu verstehen. Der smarte Adlige und Winzer von Welt verstand sich nicht nur auf Etikette, sondern auch auf Inhalte. Das hat der Einser-Jurist, Rechtsreferendar in Heilbronn, Weinsberger Weinbauschüler, Gutsbesitzer und Botschafter deutscher Weine oft bewiesen.
Zuletzt war es ruhig um ihn geworden. Im Juli 2023 erkrankte er schwer, nach Monaten im Hospiz ist Michael Graf Adelmann am Mittwoch vor Weihnachten im Alter von 76 Jahren gestorben. Er wird in die Historie des deutschen Weinbaus als einer der Großen eingehen.
Sohn Felix Graf Adelmann führt das renommierte Weingut weiter
Aufgewachsen in Kleinbottwar und Paris, war ihm französischer Wein "Inspiration und Vorbild". 1978 übernahm er von Vater Raban, einem Diplomaten, das Weingut Graf Adelmann in Kleinbottwar. Seit 2012 führt es Sohn Felix mit Esprit und Innovationsfreude weiter. Die nach einem Vorfahren benannten Top-Produkte "Brüsseler" Spitzen" genießen in der Weinwelt bis heute einen guten Klang, auch wenn es Weinkritiker und Neider den Grafen nicht immer leicht machten.
Ehreamtliches Engagement in Kommunal- und Verbandspolitik
Früher als andere experimentierte Adelmann mit Cuvées und Barriques, er zählte 1986 zu den Gründern der Studiengruppe Hades und des Deutschen Barriqueforums, engagierte sich als Stimmenkönig im Steinheimer Gemeinderat, im Vorstand des Weinbauverbandes, im Präsidium des Verbandes Deutscher Prädikatsweingüter. Und weit über die Wein- und Kulturtage hinaus pflegte der Kulturmensch in und um die märchenhafte Burg Schaubeck stets die schönen Künste.