Radschnellweg zwischen Bad Wimpfen und Heilbronn: Das ist geplant
Baden-Württemberg will den bestehenden Radweg zwischen Bad Wimpfen und Heilbronn ausbauen. Was das bedeutet, ist bereits auf einem Teilstück zu sehen.
Mehr Menschen fürs Fahrrad zu gewinnen, das ist das Ziel des Radschnellwegs zwischen Heilbronn und Bad Wimpfen. Der Weg soll breiter werden, damit es per Zweirad besser und schneller vorangeht. Dazu beantworten wir einige Fragen.
Warum soll es einen Radschnellweg zwischen Bad Wimpfen und Heilbronn geben?
Baden-Württemberg will mit dem fast zehn Kilometer langen Radschnellweg die Städte und Gemeinden zwischen Bad Wimpfen und Heilbronn besser miteinander verbinden. Die Kosten, Stand 2022, liegen bei knapp 30 Millionen Euro.
Die Erwartungen sind hoch: Laut Regierungspräsidium Stuttgart werden solche Radschnellverbindungen „im Zuge wichtiger Alltagspendlerachsen eingesetzt, um Verkehrsverlagerungen zugunsten des Radverkehrs zu erreichen und so die Hauptverkehrsachsen auf Straße und Schiene zu entlasten“. Die Straßen im Ballungsraum Heilbronn sind überlastet.
Wie viele Radler werden auf dem Radschnellweg zwischen Bad Wimpfen und Heilbronn erwartet?
Das Land spricht von 2900 bis 4200 Radler pro Tag. Sie sollen zukünftig auf einem fünf Meter breiten Geh- und Radweg unterwegs sein.

Und warum wurde jetzt nur in Bad Wimpfen gebaut?
Das Projekt ist stellenweise umstritten. Beispielsweise kritisieren Neckarsulmer, dass der Radweg nicht direkt bei den großen Arbeitgebern vorbeiführen soll. Kritik kam auch von Teilen des Bad Wimpfener Gemeinderats: Es reiche doch ein gut ausgebauter Radweg, so die Kritiker, man brauche keinen deutlich breiteren Radschnellweg. Bad Wimpfen setzte sich dafür ein, ein Demostück zu erhalten - und bekam vorab diesen Abschnitt für 900.000 Euro, bezahlt zu 75 Prozent vom Bund und zu 25 Prozent vom Land. Das ist nur die Summe für den Abschnitt, der schon zu sehen ist. "Für den Bau der zweiten Hälfte des Demoteilstücks, dessen Ausschreibung momentan läuft, rechnen wir derzeit mit weiteren 600.000 Euro Baukosten", so das Regierungspräsidium in Stuttgart auf Anfrage.
„Weder Gemeinderat, noch wir als Stadt wollen, dass das komplette Neckarufer überplant wird“, sagte Bürgermeister Andreas Zaffran vor einiger Zeit. Deshalb war Bad Wimpfen nur bereit, die städtischen Grundstücke entlang des vereinbarten Abschnitts freizugeben. „Durch die Absichtserklärung werden wir im Gegenzug vom RP bei der Idee unterstützt, eine Goldrandlösung umzusetzen.“ Das meint: Den Radschnellweg durch die Talstadt (Corneliastraße) zu führen und dafür die Landesstraße über das Talmarktgelände umzuleiten.
Warum soll der Radschnellweg zwischen Bad Wimpfen und Heilbronn rund 30 Millionen Euro kosten?
Zum Radschnellweg gehören auch zwei Brücken und eine Unterführung. Kurios wird es in Untereisesheim: Dort steht ein Neckarsteg, der in die Jahre gekommen ist und bereits den Neckar quert. Der soll den zuletzt kommunizierten Plänen zufolge aber nicht für den Radweg genutzt werden, stattdessen ist eine neue Brücke beim Yachthafen bei der Schleuse Bad Friedrichshall-Kochendorf vorgesehen. "Diese Querung ist nach heutigem Stand weiterhin die favorisierte Variante", so das RP gegenüber stimme.de.
Eine bunte Aneinanderreihung an Brücken dürfte es langfristig auch bei Neckarsulm geben: Dort gibt es derzeit die Brücke über das Wehr, langfristig soll eine neue Brücke für Fahrzeuge gebaut werden, die alte erhalten bleiben. Die Radler nutzen weder die alte, noch die neue Brücke - der Radschnellweg erhält eine eigene.