Personalmangel bei der Polizei: Warum mehr Einstellungen allein nicht reichen
Das Innenministerium muss seine Personalpolitik modernisieren, fordert unser Autor. Angesichts des wachsenden Personalmangels bei der Polizei braucht es ein klares Umdenken – und ein Übersoll an Polizeianwärtern, um die Sicherheitslage langfristig zu stabilisieren.
Die Forderung nach mehr Polizisten ist ein sensibles Thema. Und sie ist nicht neu. Für die Bürger bedeuten mehr Beamte mehr Sicherheit. Wer kann es ihnen verdenken? Und wer will sie gegen sich aufbringen? In regelmäßigen Abständen wird der Ruf nach mehr Beamten laut und dringt meist aus den Dienststellen über die Politik nach draußen.
Personalmangel bei der Polizei: Mit Einstellungen nach Plan ist die Aufgabe nicht erledigt
Danach geht das Hauen und Stechen um die Meinungshoheit los. Hier das Innenministerium, dort frustrierte Polizeibeamte, die sich über Dritte Gehör verschaffen. Das Innenministerium stellt Polizeianwärter ein und erfüllt damit die geforderte Quote. Auftrag erledigt? Nicht ganz. Mutterschutz, Elternzeit, Reduzierung der Arbeitszeit auf 50 Prozent reißen ein Loch in die Statistik. Am Ende fehlen auf den Revieren und in den Direktionen Polizisten, die ermitteln, Verbrechen verhindern und bekämpfen, auch, wenn auf dem Papier die Zahl der Beamten erbracht wurde.
Fertig ausgebildete Polizisten sind nicht auf dem Markt verfügbar
Vor dieser Problematik steht nicht nur das Präsidium Heilbronn. Die Gesellschaft hat sich verändert. Ein Sabbatjahr, Elternzeit und Arbeitszeitreduzierung sind heute in vielen Unternehmen Usus. Im Gegensatz zur freien Wirtschaft sind fertig ausgebildete Polizisten nicht frei auf dem Markt verfügbar. Mehr Polizeianwärter einzustellen als auf dem Papier vorgesehen, ist ein Weg.
Nach oben
Stimme.de
