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Was kann Pflege in Zukunft noch leisten? Neue Studie X-Spekt sucht Antworten
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Die neue Pflege-Studie X-Spekt sucht Lösungen für kommende Generationen. Auch die Sozialstationen Bad Rappenau-Bad Wimpfen, Eppingen und Sinsheim sind Teil des Projekts.
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"Was alle angeht, können nur alle lösen." Dieses Zitat des Schweizer Autors Friedrich Dürrenmatt steht über einer Studie, die die Diakonie Baden zusammen mit der Universität Heidelberg ins Rollen gebracht hat. X-Spekt, so der Projektname, läuft in Zusammenarbeit mit den Sozialstationen Bad Rappenau-Bad Wimpfen, Eppingen und Sinsheim als gemeinnützige Einrichtungen sowie den Kommunen Zuzenhausen, Angelbachtal, Bad Rappenau und Eppingen.
Land Baden-Württemberg fördert X-Spekt mit über 200.000 Euro
Sie ist am 1. September mit der Suche nach Teilnehmern angelaufen und auf ein Jahr angelegt. Ihr Ziel ist es, „gesellschaftliche Herausforderungen und Problemlagen zu identifizieren und mit Hilfe verschiedenster Akteure Lösungen zu entwickeln“. Die Studie ist bislang einmalig und wird vom Land Baden-Württemberg mit über 200.000 Euro aus dem Innovationsprogramm „Pflege 2024“ gefördert.
„Wie schaffen wir es gemeinsam, dass Pflege niemanden überfordert und alle gut versorgt sind?“ Das ist die Leitfrage von X-Spekt. Menschen aus Pflegeberufen, pflegende Angehörige, Pflegebedürftige und Akteure der Zivilgesellschaft sollen miteinander ins Gespräch kommen. Willkommen sind Menschen mit und ohne Pflegeerfahrung, dafür mit ihren Wünschen an die Zukunft.
Karl Müller, Sandra Langer und Johannes Klopprogge (von links) sind die treibenden Kräfte hinter X-Spekt.
Foto: Plapp-Schirmer, Ulrike
Eppingen als Treffpunkt für Pflege-Studie X-Spekt: Zukunftsfähige Strukturen
Die Studienteilnehmer treffen sich ab Januar 2025 voraussichtlich in Eppingen bei fünf Runden. „Wir wollen möglichst unterschiedliche Perspektiven mit einbinden“, sagt Sandra Langer von der Diakonie Baden – und am Ende mit einer gemeinsamen Stimme sprechen: „Im Projekt wollen wir die Gesamtsituation der Pflege sehen.“ Das Ergebnis aus dieser Studie soll der Landesregierung dann vorgelegt werden.
Die Beteiligten wollen zur „Gestaltung zukunftsfähiger Pflegestrukturen in Baden-Württemberg“ beitragen. Karl Müller, Geschäftsführer der evangelischen Sozialstation Eppingen, geht es dabei um den „ungetrübten Blick und um gegenseitiges Verständnis“. X-Spekt steht für Experiment Sprechen, Erkennen und Tätigwerden. „Wir suchen nach innovativen Ansätzen“, sagt Sandra Langer.
Was kann Pflege in Zukunft noch leisten? Wo braucht es weitere Akteure: Angehörige, Freunde Nachbarn? Diese Fragen sollen in der Studie X-Spekt beantwortet werden.
Foto: Christoph Schmidt, dpa
Zahl der Pflegebedürftigen in Baden-Württemberg wird bis 2025 auf 775.000 steigen
Längst ist von einer „Ambulantisierung der Pflege“ die Rede. Die finde jetzt schon überwiegend zu Hause statt, so Langer. Zahlen dafür entnimmt sie dem aktuellen „Monitoring Pflegepersonal in Baden-Württemberg“.
Demnach waren dort Ende 2021 über 540.000 Menschen pflegebedürftig. Dies entspricht etwa 4,9 Prozent der Gesamtbevölkerung unseres Bundeslandes. Die Mehrheit dieser Pflegebedürftigen, rund 83 Prozent, wurde hauptsächlich zu Hause versorgt. „Die Zahl der Pflegebedürftigen in Baden-Württemberg wird voraussichtlich stark ansteigen“, heißt es in dem Monitoring: Bis 2050 könnte sie auf 775.000 steigen. Dies entspricht einem Anstieg von rund 43 Prozent im Vergleich zu 2021.
Bad Rappenau-Bad Wimpfen, Eppingen und Sinsheim sind bei X-Spekt mit dabei
Der größte Zuwachs wird zwischen 2035 und 2050 erwartet, „wenn die Babyboomer-Generation in das Alter mit höherem Pflegerisiko kommt“, so Langer: „Dieser demografische Wandel stellt eine erhebliche Herausforderung für das System dar, insbesondere in Bezug auf den Bedarf an Pflegekräften und Pflegeeinrichtungen.“
Sowohl professionelle Pflegekräfte als auch pflegende Angehörige brauchen künftig mehr Unterstützung. Das gehe nur in Netzwerken, meint Karl Müller. „Die Pflege wird es schon richten: Das wird nicht mehr möglich sein“, sagt Johannes Klopprogge, Geschäftsführer der evangelischen Sozialstation Bad Rappenau-Bad Wimpfen, ganz sachlich. X-Spekt frage daher auch nach der Zukunft von professionellen Diensten. Deren Aufgabe werde sich ändern, zumal auch das dortige Personal älter werde.
„Im Projekt wollen wir die Gesamtsituation der Pflege sehen.“Sandra Langer, Diakonie
Pflegedienste werden zu Ansprechpartnern für ganze Nachbarschaften
„Es wird in Zukunft auf weitere Akteure hinauslaufen“, meint Klopprogge: „Unsere Aufgabe wird es vielleicht nur noch sein, Nachbarschaften zu vernetzen.“ Die Verpflegung nennt er als Beispiel: „Müssen wir noch das Mittagessen richten?“ „Da will man andocken“, sagt Sandra Langer, „um ein neues Bewusstsein zu schaffen.“ Allerdings nehme man auch wahr, so Karl Müller, dass im persönlichen Umfeld immer weniger Ansprechpartner zur Verfügung stünden.
Teilnehmerinnen und Teilnehmer gesucht
Für die Studie X-Spekt werden noch Teilnehmer aus allen Bereichen der Pflege gesucht. Vor allem aus dem Einzugsgebiet der evangelischen Sozialstationen in Eppingen und Sinsheim können noch Interessierte dazustoßen. Sie melden sich bei Sandra Langer unter slanger@diakonie-baden.de. Die Sozialstation Bad Rappenau-Bad Wimpfen ist dagegen schon voll: Geschäftsführer Johannes Klopprogge hat seine Teilnehmer mit einem Social-Media-Beitrag gefunden, wie er sagt.
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